Noch ein Paukenschlag: Nach der überraschend deutlichen
Intervention des balearischen Ministerpräsidenten Francesc Antich
aufgrund der zunehmenden Proteste der Anwohnerschaft, die dazu
geführt hatten, dass die im Rahmen des Playa-Sanierungsprojekts
vorgesehenen Abrisspläne in Can Pastilla kurzfristig auf Eis gelegt
wurden, legte er jetzt noch einen drauf. Nach einer 45-minütigen
Zusammenkunft mit allen politisch Verantwortlichen am Mittwoch
steht nun fest: Bis Mitte des kommenden Jahres – und das heißt vor
allem: bis zu den Lokal- und Regionalwahlen im Mai 2011 – wird es
keinen weiteren reformierten Sanierungsplan für die Playa de Palma
geben.
Die parteipolitische Brisanz des Zehn-JahresMammut-Projekts,
dessen geschätzte Kosten mit insgesamt knapp vier Milliarden Euro
beziffert werden, war in den vergangenen Wochen immer deutlicher
geworden. Um den nötigen Konsens herzustellen, soll nun in der
kommenden Woche eine parteiübergreifende Kommission gebildet
werden, die sich bis zum 30. Dezember über die Modifikation des
Sanierungsplanes einigen soll.
Entgegen der vorherigen Überlegung, die öffentliche Auslegung
der Pläne – und damit die Möglichkeit für betroffene Bürger,
Widerspruch einzulegen – über den 6. Oktober hinaus zu verlängern,
soll nun doch an diesem Datum festgehalten werden (nur für
offizielle Einsprüche von Gemeinden wurde die Frist bis zum 9.
Dezember verlängert). Die Kommission hat dann bis Ende Dezember
Zeit, einen verbindlichen Konsens darüber zu erarbeiten, wie die
Korrekturen am Sanierungs-Plan aussehen sollen. Daraus wiederum
soll das Konsortium zur Sanierung der Playa de Palma anschließend
eine zweite Fassung des Bebauungsplan entwickeln, der ab Mitte 2011
erneut auch öffentlich ausgelegt wird. Auf die Frage, ob Margarita
Nájera der Kommission weiter vorstehen werde, antwortete Antich,
das sei „nicht Gegenstand der Debatte” gewesen.
Gegenwind erfahren hat das Projekt bislang vor allem durch die
von einer Enteignung betroffenen Anwohner und von Hoteliers, die
die angestrebte Halbierung der Hotelbetten in der Tourismus-Meile
auf rund 25.000 heftig kritisieren. Nun hat Antich eine neue
Marschrichtung ausgegeben: „Consensuar el proyecto”. In einem Wort:
Konsens. ( spe)
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