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Wer 2011 von einem deutschen Flughafen nach Mallorca reisen will, muss mit höheren Preisen rechnen. Airlines und Reiseveranstalter haben sich entschlossen, die geplante Luftverkehrsabgabe (bei Flügen auf die Insel in Höhe von acht Euro) ab sofort bei Buchungen für das kommende Jahr auf die Ticketpreise aufzuschlagen. Sollte die von der Bundesregierung angekündigte Steuer dann doch nicht eingeführt werden, muss das Geld erstattet werden.

Während bei Air Berlin, Germanwings, Tui-Fly, Lufthansa und vermutlich auch Condor Mallorca-Flüge ab sofort oder in den nächsten Tagen um acht Euro teurer werden, kassieren Reiseveranstalter wie Thomas Cook, Rewe Pauschaltouristik und Tui ab sofort neun beziehungsweise zehn Euro – weil die Abgabe den Reisepreis verteuert und damit auch die Provision steigt, die den Reisebüros zusteht.

Gleichzeitig laufen Vertreter der Fluggesellschaften und der Reiseveranstalter weiter Sturm gegen die Steuer. Einer der Hauptkritikpunkte ist, die Abgabe sei ungerecht, weil alle Passagiere gleichermaßen belastet werden – unabhängig von der gebuchten Preiskategorie. Außerdem werde die Steuer dazu führen, dass Reisende nicht mehr von deutschen Flughäfen starten werden, sondern aus dem benachbarten Ausland. Auch die Tourismusbranche auf Mallorca befürchtet negative Auswirkungen auf die Urlauberzahlen. Die balearische Tourismusministerin Joana Barceló sagte: „Alles, was den Flugverkehr teurer macht, hat negative Auswirkungen auf die Balearen.”

Bislang ist die Luftverkehrssteuer lediglich von der Bundesregierung beschlossen. Bundestag und Bundesrat müssen dem enstprechenden Gesetzentwurf noch zustimmen. Dieser sieht vor, dass die Abgabe für alle seit dem 1. September gebuchten Flüge des Jahres 2011 fällig wird – zur Not nachträglich. Da Airlines und Reiseveranstalter bezweifeln, dass sich die Steuer im Nachhinein noch eintreiben lässt, wird sie nun ab sofort kassiert. (am/jm)