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Der ehemalige Bürgermeister von Andratx hat zum ersten Mal eingeräumt, während seiner Amtszeit Bestechungsgeld angenommen zu haben. Eugenio Hidalgo (Foto) war bis Herbst 2006 Gemeindeoberhaupt. Dann wurde er von der Polizei wegen des Verdachts auf Korruption verhaftet. Er muss sich in mehr als 70 Gerichtsverfahren verantworten.

In der achten Verhandlung des Prozessmarathons am Donnerstag hat er nun erstmalig Verfehlungen eingeräumt. Hidalgo gestand, 30.000 Euro von einem Bauunternehmer angenommen zu haben. Im Gegenzug genehmigte er im Eilverfahren den Bau mehrerer Gebäude, eines davon auf einem Grundstück, das nicht als Bauland ausgewiesen war. Außerdem gab er zu, Dokumente vernichtet zu haben, die die Legalität der Bauvorhaben in Frage stellten.

Das Geständnis des ehemaligen Politikers der konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP) ist Teil einer neuen Strategie seines Verteidigers zur Begrenzung der Gesamtstrafe. In Spanien gibt es die Möglichkeit, bei einer Vielzahl von geringeren Hafturteilen die Gesamtstrafe auf das Dreifache des höchsten verhängten Freiheitsentzuges zu beschränken. Bislang ist er in einem Fall zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wird diese Strafe in keinem der noch ausstehenden Verfahren übertroffen, könnte Hidalgo mit insgesamt neun Jahren Haft davonkommen.

Bislang ist die Strategie aufgegangen: Als Gegenleistung für das Geständnis reduzierte die Staatsanwaltschaft ihre Haftforderung in diesem Fall von mehr als acht auf zwei Jahre. Das Gericht folgte dem Antrag, Hidalgo akzeptierte die Strafe.