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Wer auf den Ofre will, muss leiden. Ein hartes Stück Arbeit ist die Besteigung des 1090 Meter hohen Berges zumindest dann, wenn man die Route durch die Schlucht von Biniaraix wählt und nicht vom Cúber-Stausee aus. Das kleine Dorf unweit von Sóller ist der Ausgangspunkt einer der besonders schönen Wanderungen im Tramuntana-Gebirge. Kilometerweit schlängelt sich der grob mit unzähligen Steinen gepflasterte Weg durch die malerische Schlucht den Berg hinauf, nach jeder Biegung eröffnen sich dem Wanderer neue, immer spektakulärere Aussichten auf Terrassengärten, Wasserfälle, Wald und bizarres Felsgestein.

Der Nachteil: Kaum hat man das Auto in Biniaraix geparkt, die Dorfkirche hinter sich gelassen und den Abzweig in Richtung Cúber-Stausee genommen, geht es nur noch bergauf. Da der Weg teilweise in engen Serpentinen steil in die Höhe führt, ist der Aufstieg selbst für trainierte Wanderer eine Herausforderung. Rund 900 Höhenmeter und fünf Kilometer Strecke gilt es zu überwinden. Ohne Pausen und stramm marschierend ist der Weg bis zum Gipfel in zwei Stunden zu schaffen, allerdings sollte man mehr Zeit einplanen. Auch, weil das Wetter in der Tramuntana schnell kippen kann und bei Regen sehr viel mehr Vorsicht auf den glitschigen Steinen vonnöten ist.

Kein Problem ist dagegen, den rechten Weg zu finden. Von Biniaraix bis zum Pass auf 875 Metern Höhe gibt es an fast allen Abzweigen deutliche Ausschilderungen („Cúber” und „Font des Noguer”). Wo diese fehlen, gilt die Faustregel: immer aufwärts! Dort, wo sich auf etwa 680 Höhenmetern nach der zum Teil engen Schlucht das Gelände erstmals wieder etwas öffnet, befinden sich rechterhand die Häuser der Ofre-Finca. Hier stößt man auf einen schotterbedeckten Fahrweg, dem es bergauf zu folgen gilt. Kurz dahinter befindet sich ein ausgeschilderter Abzweig in den Eichenwald. Der Pfad kreuzt den Fahrweg noch zweimal, bevor er – wenige Meter vor dem Pass – durch eine Mauer führt. Geradeaus geht es weiter und hinab zum Cúber-Stausee, der tief unten glitzert und in einer Stunde zu erreichen ist. Zum Gipfel dagegen führt ein Fahrweg nach rechts. Dieser verläuft etwa eine Viertelstunde eben am Berg entlang, bis man erneut an eine Mauer gelangt. Direkt dahinter markiert ein „Steinmännchen” links den Trampelpfad auf den Gipfel, der von hier aus in etwa 20 Minuten zu erreichen ist. Allerdings wird es nun steil und beschwerlich, teilweise geht es über blanken Fels, hin und wieder müssen die Hände zupacken. Der Blick vom Gipfel aber, der bei gutem Wetter über weite Teile der Insel reicht, entschädigt für die Mühen.