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Der ehemalige balearische Ministerpräsident Jaume Matas hat vor Gericht nicht nur das Bauprojekt einer Oper im Hafen von Palma verteidigt, er gab auch der Hoffnung Ausdruck, eine neue Regierung möge das Vorhaben wieder aufgreifen. Matas' Verteidiger beantragte das Verfahren gegen seinen Mandanten einzustellen.

Matas hatte am Dienstag das Bauprojekt des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava als "einzigartig" verteidigt. Der Entwurf sah ein Opernhaus im Form einer Lotosblüte vor. Die Staatsanwaltschaft hält Matas vor, das Projekt illegal vergeben und dazu 1'2 Millionen Euro öffentlicher Gelder veruntreut zu haben.

Matas und sein Verteidiger nannten die Vorwürfe absurd. Seine Regierung habe der Stadt Palma ein einzigartiges "Calatrava-Werk" verschaffen und gleichzeitig die veraltete Hafenmole umgestalten wollen.

Die Staatsanwaltschaft forderte zur Absicherung möglicher finanzieller Schäden für die öffentlichen Kassen eine Kaution für Matas in Höhe von 1'6 Millionen Euro. Matas befindet seit seiner ersten Anhörung im Vorjahr gegen Zahlung von drei Millionen Euro Kaution auf freien Fuß. Er wird in mehreren Fällen der Korruption beschuldigt. Das Nebenverfahren zur Oper war seine zweite Anhörung vor dem Ermittlungsrichter.