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Mit Empörung hat die balearische Tourismusindustrie auf die Streikankündigung der Flughafenbeschäftigten reagiert. Der Ausstand würde die Insel hart treffen. Die Mitarbeiter auf den 45 spanischen Airports wollen allein in der Osterzeit an vier Tagen die Arbeit niederlegen. Insgesamt handelt es sich um 22 Streiktage, verteilt über die Monate April bis August. Eine neue Verhandlungsrunde ist für diesen Donnerstag, 10. März, angesetzt.

Die Streikdrohung folgt just zu einer Zeit, in der die Balearen mit einem deutlichen Buchungsplus für diese Sommersaison rechnen. Die positiven Prognosen sollen an diesem Mittwoch auf der der Internationalen Tourismusbörse in Berlin bekannt gegeben werden.

Die Gewerkschaften haben als Streiktage beim spanischen Arbeitsministerium angegeben: den Mittwoch vor Gründonnerstag (20. April), den Gründonnerstag (21. April), Ostersonntag und Ostermontag (24. und 25. April).

Der Präsident der staatliche Flughafen-Betreibergesellschaft Aena, Juan Lema, setzte für diesen Donnerstag, 10. März, einen neuen Verhandlungstermin an. Insbesondere die angesetzten Streiktage für die Reisezeit an Ostern würden die Tourismusindustrie schwer schädigen. Und dies just zu einem Zeitpunkt mit positiven Buchungsprognosen und einer einsetzenden Erholung nach der Wirtschaftskrise.

Die Gewerkschaften UGT, C.O. und USO mobilisieren ihre Mitglieder gegen die geplante Privatisierung der spanischen Flughäfen und den damit verbundenen arbeitsrechtlichen Auswirkungen auf die Beschäftigten. Betroffen sind auf den 45 Airports des Landes rund 12.000 Angestellte der staatlichen Flughafenverwaltung wie etwa Verwaltungskräfte, Einweiser auf dem Rollfeld, Techniker, Mitarbeiter der Verwaltung, Feuerwehrmänner.

Zur Klarstellung: Der mögliche Streik betrifft nicht die Fluglotsen, auch nicht das Bodenpersonal der Airlines, die Reinigungskräfte oder die Sicherheitskräfte, sagte die UGT-Mallorca auf MM-Anfrage. Am Airport in Palma seien rund 400 Mitarbeiter von der Privatisierungsmaßnahmen betroffen.

Der Präsident der mallorquinischen Handelskammer, Joan Gual de Torrella, appellierte an die Verantwortung der Airport-Angestellten, "keinen neuen Vulkan" zu provozieren. Gual de Torrella bezog sich damit auf das Flugchaos, dass die Aschewolke des isländischen Vilkan Eyjafjalla im Frühling 2010 ausgelöst hatte.

Besorgt über die negativen Folgen für Spanien als touristisches Reiseland hatten sich bereits im Vorfeld die mallorquinischen Hotel- und Reiseverbände gezeigt. Auch die Balearen-Regierung steht der geplanten Privatisierung der Airports kritisch gegebüber.