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Die Ermittlungen gegen den ehemaligen balearischen Ministerpräsidenten Jaume Matas laufen weiter auf Hochtouren. Jetzt beginnt die heiße Phase. Bald könnte sich der ehemalige Politiker der Konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP) zum ersten Mal vor Gericht wegen der vielfältigen Korruptionsvorwürfe gegen ihn verantworten müssen.

Mallorcas Medien berichten übereinstimmend, dass der zuständige Ermittlungsrichter Vorbereitungen für einen Prozess vor einem Geschworenen-Gericht trifft. Diese Variante ist bei Verfahren möglich, bei denen es um Korruptionsvorwürfe geht. In diesem konkreten Fall soll Matas fast 100.000 Euro Bestechungsgeld kassiert haben.

Laut den bisherigen Ermittlungen sollen mit Matas befreundete Geschäftsleute die Frau des Politikers, Maite Areal, unter Vertrag genommen haben. Sie habe in zwei Jahren 97.000 Euro kassiert, ohne irgendeine Gegenleistung erbracht zu haben. Offiziell war sie für Öffentlichkeitsarbeit und Kundenwerbung zuständig. Die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft vermutet, dass das Arbeitsverhältnis lediglich Schmiergeldzahlungen an Matas verschleiern sollte.

Dieser Fall ist nur einer von mehreren, in denen gegen den Ex-Ministerpräsidenten (2003-2007) ermittelt wird. Am Mittwoch lehnte das Gericht einen Antrag von Jaume Matas ab, die Kaution für ihn von drei Millionen auf 750.000 Euro zu reduzieren. Matas hat nach Medienberichten zunehmend Geldprobleme.

Erschwerend kommt hinzu, dass Matas' bisheriger Anwalt Rafael Perera die Verteidigung niedergelegt hat. Matas wurde gerichtlich aufgefordert, sich bis Dienstag einen neuen Anwalt zu besorgen. Sonst werde ein Pflichtverteidiger bestimmt.