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Für entrüstete Reaktionen hat der Präsident der mallorquinischen Tourismusförderung, Pedro Iriondo, gesorgt. Er hatte sich kritisch über ausländische Mitarbeiter in der Hotellerie geäußert. Es gab sogar Rücktrittsforderungen. Das Führungsgremium des „Foment de Turisme” sprach Iriondo jedoch das Vertrauen aus. Er habe einen schlechten Tag gehabt und bleibe im Amt. Zuvor hatte sich auch Iriondo selbst für seine Äußerungen entschuldigt.

Auslöser des Eklats war die Aussage Iriondos gewesen, Arbeitskräfte aus Afrika und Lateinamerika wüssten die Insel bei den Gästen nicht anzupreisen und gut zu verkaufen. Gefallen waren die Worte am Mittwoch vergangener Woche auf einem Wirtschaftsforum der balearischen Tourismusindustrie. Iriondo hatte sich nach Angaben der Tageszeitung „Ultima Hora” unter Bezug auf die aus Afrika und Lateinamerika immigrierten Arbeitskräfte öffentlich gefragt: „Was wissen diese Leute von Mallorca?”

Früher, so wird Iriondo weiter zitiert, seien die Kellner und Hotelmitarbeiter Mallorquiner gewesen, die ihre Insel den Gästen angepriesen hätten. Heute jedoch arbeiteten in den Hotels Immigranten. „Können diese Leute einem Touristen Mallorca verkaufen?”

Pedro Iriondo entschuldigte sich bereits am folgenden Tag öffentlich für seine Aussagen und erklärte, seine Worte drückten nicht aus, was er wirklich denke, „denn, ich bin kein Fremdenfeind”. Der balearische Ministerpräsident Francesc Antich höchstselbst forderte ihn auf, sein Amt niederzulegen. Iriondo sei keine geeignete Person, um dieser Einrichtung vorzustehen. „Die Aussagen von Iriondo sind ein Desaster”, so Antich.

Linksparteien verlangten eine Streichung der staatlichen Subventionen an den „Fomento”, solange Iriondo im Amt verharre. Organisationen von Immigranten warnten vor fremdenfeindlichen Äußerungen und betonten, dass viele eingewanderte Arbeitskräfte hohe Qualifikationen besitzen. Auch die Präsidentin des mallorquinischen Hotelverbandes Fehm, Marilén Pol, distanzierte sich von den Worten Iriondos. Die ausländischen Arbeitskräfte im Tourismus seien hochprofessionell und bestens ausgebildet.