Zwei Tage vor den Regionalwahlen protestieren bis zu 500
Menschen auf der Plaza España in Palma mit Dauerdemonstrationen
gegen die etablierten Parteien, spanienweit sind es bereits
Zehntausende.
Anlass für die Bewegung, die am 15. Mai in Madrid begonnen hat,
ist Unzufriedenheit über die Wirtschaftskrise und die anhaltend
hohe Arbeitslosigkeit von etwa 20 Prozent. Die
Jugendarbeitslosigkeit in Spanien liegt derzeit sogar bei 45
Prozent.
In den Innenstädten des Landes campieren die zumeist
jugendlichen Teilnehmer Tag und Nacht auf den zentralen Plätzen und
halten Debatten ab. Die Bewegung steht unter dem Motto "echte
Demokratie sofort" und fordert neben Arbeitsplätzen auch bessere
Löhne und bezahlbare Wohnungen. Organisiert wurden die spontanen
Proteste über Internetplattformen wie Facebook. Am Mittwoch hatten
die Teilnehmer in Palma ein Manifest mit Forderungen nach einer
moralisch-ethischen Revolution verabschiedet. Außerdem wollen sie
beim Campieren auf Alkohol verzichten.
Wie es mit dem Protest weiter geht, ist völlig offen. Wie in
Spanien üblich, wurden wegen des Wahltermins für Samstag und
Sonntag alle Demonstrationen verboten, um eine unbeeinflusste
Stimmabgabe zu ermöglichen. Die Teilnehmer in Madrid haben
allerdings angekündigt, ihre Proteste am Wochenende fortsetzen zu
wollen, und auch in Palma demonstrieren immer mehr Menschen.
Mit Spannung wird nun erwartet wie sich die Protestwelle und
ihre mögliche Auflösung durch die Polizei auf das Wahlergebnis
auswirken.
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