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, 7. Juni – Nein, Cheerleader haben sich noch nicht zusammengetan, um das Team zu unterstützen. Doch das scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Denn nach Jahren der Tristesse lebt der American Football auf Mallorca wieder. The Voltors are back! „In diesem Jahr haben wir im Rahmen des Mediterranean Bowl einige achtbare Spiele mit einem Team geschlagen, das zu 80 Prozent aus Rookies bestand”, so Offense-Coach Tom Spengler. Sprich: Die meisten Spieler haben gerade angefangen. Trotzdem weiß Spengler: „Die Jungs sind gut.” Tom Spengler hat es 1997 aus beruflichen Gründen als Werbetexter auf die Insel verschlagen. Zunächst blieb keine Zeit für American Football. Doch die Leidenschaft ließ den einstigen Quarterback der Wiesbaden Phantoms nicht los. Als die Mallorca Voltors (Katalanisch für Geier) im vergangenen Jahr Wiederauferstehung feierten, war der 48-Jährige mit von der Partie.

Gegründet worden sind die Voltors schon 1987. Damals fanden sich Studenten der Balearen-Universität zusammen, um gemeinsam American Football zu spielen. Das geschah in den 90er Jahren auch recht erfolgreich. Man trat gegen die großen Klubs auf dem Festland an. Bis Sponsoren fehlten, finanzielle Not führte dazu, dass American Football auf Mallorca einschlief.

Jetzt wird wieder zweimal pro Woche trainiert, immer dienstags und donnerstags. Zu den Spielen im Frühjahr kamen jeweils mehr als 500 Fans zum Kunstrasenplatz in Son Moix (neben dem Iberostar-Estadio). Tom Spengler: „Die Mannschaft besteht aus einem bunt zusammengewürfelten Team vieler Nationalitäten.” Es gibt Spieler aus Estland, Polen, England. Das Gros stammt allerdings vom spanischen Festland oder von den Balearen. „Mallorca-Deutsche sind herzlich willkommen”, betont Spengler. Ziel der Voltors ist, bald am spanischen Ligabetrieb teilnehmen zu können, der gerade neu strukturiert wird.

In den vergangenen Wochen lag der Schwerpunkt der Arbeit aber erstmal auf einem Flag-Football-Turnier mit verschiedenen Teams von Mallorca. Beim Flag-Football wird ohne den harten Körperkontakt gespielt. Stattdessen müssen dem Gegenspieler Flaggen vom Gürtel gerissen werden.

Ein Problem der Voltors: Das Hobby American Football ist ein recht kostspieliges. Denn die gegnerischen Mannschaften sind nicht auf der Insel, zu jedem Auswärtsspiel muss gereist werden. Klar, dass daher nicht nur neue Spieler, sondern auch Sponsoren gern gesehen sind.

Vielleicht kann auch ein weiteres Vorhaben zur Finanzierung beitragen: Die Voltors wollen American-Football-Teams aus Deutschland und anderen Ländern zum Üben auf die Insel holen. Tom Spengler: „Wir bieten an, bei der Organisation eines Trainingslagers zu helfen. Wir versprechen uns davon, dass wir unter Umständen am Training der Teams teilnehmen können und unsere Spieler etwas lernen. Natürlich stehen wir auch gerne als Gegner für Trainingsspiele zur Verfügung.”