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Bei der Explosion eines manipulierten Knallkörpers, der am Mittwoch auf Palmas belebter Plaza España in einem Papierkorb versteckt worden war, sind zwei Frauen leicht verletzt worden, unter ihnen eine 59 Jahre alte Deutsche. Das andere Opfer war eine 29-jährige Spanierin, berichteten Medien unter Berufung auf die Polizei und die Gruppe der sogenannten "Empörten", die seit Tagen auf dem Platz kampierten – aus Protest gegen die politischen Parteien. Videoaufnahmen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" sehen Sie HIER.

Die beiden Opfer klagten infolge der Detonation über Ohren- und Kopfschmerzen. Der Abfallbehälter wurde bei der Detonation um 12.30 Uhr vollkommen zerstört, seine Reste verteilten sich in einem 200-Meter-Umkreis.

Die Polizei sperrte Bereiche des weitläufigen Platzes im Zentrum Palmas ab. Sprenstoffexperten untersuchten die Reste des Knallkörpers und kamen zu dem Ergebnis, dass es sich um einen manipulierten Feuerwerkskörper gehandelt haben muss. Der Delegierte der Zentralregierung auf den Balearen und oberster Behördenchef der Polizeikräfte, Ramon Socías, sprach von einem üblen Streich ("Gamberrada").

Sprecher der "Empörten" verurteilten den Gewaltakt. Auf der Plaza España hatten sich seit dem 15. Mai mehrere Tausend Menschen versammelt, die dort zum Teil in Zelten übernachten. Dann sank die Zahl der Versammelten stark. Zuletzt waren es noch wenige Dutzend, die auf dem Platz kampierten.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Plaza España, die gegenüber dem Bahnhof in Palma liegt, ist ein Verkehrsknotenpunkt mit Tausenden von Passanten, gerade zur Mittagszeit.

Zeitgleich mit der Detonation fand im Balearen-Parlament, wenige Kilometer entfernt, die Wahl des neuen Ministerpräsidenten José Ramón Bauzá statt.