Schieben, drängeln, drücken – so das klassische Bild vom
Sommerschlussverkauf. Für Mallorca stimmt das und auch wieder
nicht: Am Auftaktwochenende mit verkaufsoffenem Sonntag ist in
Palma der ganz große Kundenansturm zunächst ausgeblieben. Am
Montag, bei etwas bewölktem Himmel, strömten die Touristen dann in
Scharen durch die Innenstadt.
Erstaunlich entspannt ließ es sich am Wochenende noch über die
Jaime III. oder Vía Sindicato schlendern. Sowohl in den
Straßencafés als auch in den Parkhäusern blieben am Freitag und
Sonntag noch Plätze frei.
Dennoch zeigten sich die Geschäftsinhaber zum Start in den SSV
recht zufrieden. Vor allem die großen Handelsketten wie El Corte
Inglés oder C&A verzeichneten ein leichtes Umsatzplus. Obwohl
sich viele kleine Geschäfte nicht am verkaufsoffenen Sonntag
beteiligten, scheint sich auszuzahlen, dass der Termin für die
„Rebajas” um eine Woche vorverlegt wurde und damit – wie in Madrid
oder Barcelona üblich – erstmals auf die erste Juli-Woche
fällt.
Profitieren können von dem frühen Zeitpunkt auch Touristen aus
Deutschland, die in der Heimat noch bis zum 25. Juli auf den
Sommerschlussverkauf warten müssen. Das wusste auch Wirtin Brigitte
Piesker vom Restaurant „Anders“ an der Playa de Palma, die wie
schon im Vorjahr gleich zum Auftakt nach Rabatten Ausschau hielt:
„Unser Budget liegt pro Person bei 100 bis 150 Euro. Bei den
Männern ist es etwas weniger – zu zweit vielleicht 50 bis 70
Euro.“
Die Rabatte bewegen sich derzeit zumeist zwischen 30 und 50
Prozent. Lediglich bei Massenware oder in Boutiquen mit
jugendlicher Mode werden bereits 70 Prozent erreicht. Das
bestätigen auch Yvonne van Wezemael und Petra Zerbst vom
Golfino-Shop in der Jaime III.
Sonderangebote auf Markenartikel gibt es dort in Staffeln zu 30,
40 und 50 Prozent: „Am meisten reduziert haben wir die erste
Frühjahrsware. Ein Golf-Sweater kostet jetzt zum Beispiel 55 Euro.“
Qualität ist nun vielerorts zu guten Preisen zu haben, zum Beispiel
für 89 statt 160 Euro eine Oakley-Sonnenbrille mit polarisierten
Gläsern (Solaris).
Aber auch im Billig-Segment kann man viele Schnäppchen machen,
etwa Sommerkleider für 9'99 Euro (Bershka) oder T-Shirts für 3'95
Euro (New Yorker).
Zu Ende geht der Schlussverkauf am 31. August, doch die meisten
Kunden lassen sich normalerweise in den ersten 14 Tagen loccken.
Für weitere Rabattschlachten wird dann in den folgenden Wochen
unter dem Motto „segundas rebajas“ oder „últimas rebajas“
geworben.
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