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Der August, Spaniens wichtigster Ferienmonat und Höhepunkt der touristischen Saison für Mallorcas Übernachtungsindustrie, läuft wie geschmiert. Die Nachfrage nach Urlaub auf den Inseln ist so groß wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Hotels liegen dicht unter der 100-Prozent-Auslastung, und selbst am Airport von Palma purzeln die Rekorde. Allein am vergangenen Samstag wurden in den Gängen des Flughafens mehr als 160.000 an- und abreisende Fluggäste registriert – so viele wie noch nie an einem einzigen Tag.

Bereits der Juli hatte mit 3'4 Millionen Passagieren einen neuen Rekord erbracht. Angesichts dieser positiven Entwicklungen atmeten die Vertreter der Tourismusbranche spürbar auf, als am späten Montagabend die Nachricht eintraf, der Streik der deutschen Fluglotsen sei vom Tisch. Denn gerade die Verbindungen nach Mallorca wären massiv von Flugausfällen und Verspätungen betroffen gewesen. Ursprünglich hatten die Fluglotsen am Dienstag die Arbeit niederlegen wollen. Allein auf Palmas Flughafen Son Sant Joan waren an jenem Tag rund 33.000 Reisende von und nach Deutschland unterwegs.

Sorge hatte der Tourismuswirtschaft auch eine andere Streiknachricht bereitet: An den spanischen Airports wollten die Mitarbeiter des Bodenpersonals höhere Löhne durchsetzen. Ursprünglich waren für die Arbeitsniederlegung der 18. (Donnerstag) und der 26. (Freitag) August vorgesehen gewesen. Davon wären pro Ausstandstag mehr als 6000 Flüge betroffen gewesen. Die Entwarnung erfolgte in der Nacht zum Mittwoch. Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigten sich auf eine Verhandlungslösung.

Somit kann die bislang äußerst positive Tourismussaison auf den Inseln allenfalls vom Ausstand der Busfahrer auf Mallorca getrübt werden. Es handelt sich um jene Transporteure, die die Urlauber in der Regel vom Flughafen zum Hotel und wieder zurück befördern. Allerdings hat zu dieser Aktion eine Gewerkschaft aufgerufen, die lediglich 20 Prozent der Fahrer repräsentiert. Die Auswirkungen, sollte es tatsächlich zum Streik kommen, sollten sich im Rahmen halten, zumal die Regionalregierung die Aufrechterhaltung von 80 Prozent der angebotenen Dienstleistungen verlangt.

Die Busfahrer fordern eine Anhebung der Löhne und Gehälter in Höhe der Inflationsrate. Wie gut die Saison tatsächlich läuft, lässt sich auch an anderer Stelle ablesen: So sind Medienberichten zufolge die 50 schwimmenden Ankerbojen rund um das Taucherparadies von Cabrera, der Felsinsel vor Mallorcas Südküste, seit Juli täglich ausgebucht. Erst nach dem 24. August können wieder einzelne „Parkplätze” für Segelboote und Yachten geordert werden.