Die brasilianische Unternehmerin Regina Da Costa wurde im März 2007 von der Polizei in Palma wegen des Verdachts der Geldwäsche festgenommen (Foto). Die Ermittler zogen ihren Reisepass ein. Dennoch flüchtete sie kurz darauf. Seitdem wird nach der Frau gefahndet. | Foto: G. Picó

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Die balearischen Steuerbehörden verdächtigen ein ehemaliges Unternehmen mit Sitz in Palma, das islamistische Terrornetzwerk Al-Qaida mit illegalen Finanzdienstleistungen unterstützt zu haben. Das geht aus einem Bericht der Behörde hervor, schreibt "Ultima Hora".

Die Firma Bridge Global Investment soll demnach Gelder aus Saudi-Arabien erhalten und an arabische Kontoinhaber weitergeleitet haben, die wiederum zum inneren Zirkel von Al-Qaida zählten. Die Vorgänge beziehen sich auf den Zeitraum 2003 bis 2007.

Die Büroräume des genannten Unternehmens waren im Jahre 2007 von den balearischen Ermittlungsbehörden durchsucht worden, im Rahmen der Operation "Relámpago". Hierbei ging es um illegale Geldwäsche, Steuerparadiese im Ausland und um mehrfache Grundstücksverkäufe in Andratx.

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Die Gründerin der Firma mit Anschrift in Portopí, die Brasilianerin Regina Da Costa, wurde damals festgenommen und anschließend mit Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Sie flüchtete kurz darauf und wird seitdem von der Polizei gesucht, wie "Ultima Hora" weiter berichtet.

Die Frau wird beschuldigt, ihr Unternehmen im Jahre 2003 an zwei arabische Staatsbürger übertragen zu haben. Diese überwiesen bis zu 40 Millionen Euro – angeblich für "chirurgische Gerätschaften" – an Al-Qaida-Mitglieder in die USA. Die Männer wurden 2006 festgenommen.

In Palma wurden seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 wiederholt nordafrikanische Staatsbürger dem Al-Qaida-Netzwerk zugeordnet. 2002 etwa wurde der Al-Qaida-Finanzchef Ahmed Brahim in Barcelona verhaftet. Er hatte zuvor 14 Jahre unerkannt am Paseo Marítimo in Palma gelebt.

"Ultima Hora"-Kommentator Germà Ventayol schreibt: "Der Al-Qaida-Terrorismus hat Palma als Geldversteck benutzt."