Sollen bald wieder auf Müllfang gehen: Die Reinigungsboote in den Küstengewässern von Ibiza, Menorca und Mallorca. | Foto: UH

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Für die Hoteliers wäre es eine "Trägodie", für die Touristen ein Ärgernis: Die Landesregierung hat Probleme, die so genannten "Müllboote" in dieser Saison zu finanzieren. Kürzlich traf die Ministerkonferenz der Landesregierung zusammen, um über die künftige Finanzierung der Müllboote zu debattieren.

Gelder aus Madrid wird es dafür nicht geben. "Wir schauen derzeit, wo wir das Geld hernehmen können. Im Juni sollen die Boote wieder fahren, besser Mitte als Ende des Monats", sagt ein Sprecher des Umweltministeriums. Die Behörde hat Kosten in Höhe von 500.000 Euro eingeplant. Damit sollen von Juni bis August zehn Boote unterhalten werden.

Bis 2010 waren zwei Arten von Müllbooten in balearischen Gewässern im Einsatz, ein Teil auf hoher See, ein Teil in den Küstengewässern. Die Kosten teilten sich das Tourismus- und das Umweltministerium. Bis zu vier Kubikmeter Abfall holten die Boote pro Tag aus dem Wasser. Über das Jahr verteilt sammelte sich eine Müllmenge von mehr als 173 Tonnen an, die aus dem Meer geholt wurde. 27 Prozent dieser Menge bestand aus Plastikmüll, 33 Prozent aus Holz, meistens Überreste von Booten.

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Im vergangenen Jahr hat das Umweltministerium aus Kostengründen zunächst den Einsatz der Hochseeboote gestrichen. In diesem Jahr wollte das Tourismusministerium auch die Boote in den küstennahen Gewässern nicht mehr bezahlen.

Die Hotelverbände Mallorcas reagierten mit Protesten. "Die Bindung unserer Gäste und die Verteidigung unserer Postition als Küstendestination stehen auf dem Spiel, wenn das Meer nicht sauber und frei von Müll und Plastik ist", warnte Inmaculada de Benito, Geschäftsführerin der Hoteliersvereinigung FEHM. Die ersten Gäste hätten sich bereits beschwert, dass in letzter Zeit auf der Meeresoberfläche mehr Müll als gewöhnlich schwimme, betonte de Benito.

Sie hat sich bereits schriftlich an den balearischen Umweltminsiter Biel Company gewandt. Die Klage der Hoteliers hat Gewicht. Jetzt sucht die Landesregierung fieberhaft nach einer Lösung. "Es wird eines Ausweg geben", sagt ein Sprecher. (zap)