Spätestens bis zum Sommer soll der Mega-Wegweiser verschwinden. | Foto: Guillem Mas

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Auf Mallorca geht der Konkurrenzkampf zwischen den Besitzern der weltbekannten Cuevas del Drach (Drachenhöhle) und den Eigentümern der benachbarten Cuevas dels Hams in eine neue Runde. Ein überdimensionaler Höhlenwegweiser am Ortseingang von Porto Cristo soll bis zum Sommer abgerissen werden, weil er ohne Baugenehmigung errichtet wurde.

Für Mallorca-Besucher wird die Orientierung damit wieder ein Stück schwieriger, denn bereits am Stadtausgang von Palma stehen verwirrende Hinweise auf die beiden Attraktionen. Dank Schilderwald soll schon so mancher nichtsahnende Ausflügler in der falschen Höhle gelandet sein, ohne überhaupt zu merken, dass sich die Cuevas del Drach an der Einfallstraße einige hundert Meter weiter befinden.

Seit den Kommunalwahlen vom Mai 2011 ist das Jahrzehnte alte Höhlenduell auf seinem bisherigen Höhepunkt – auch weil der neu gewählte PP-Gemeinderat Antoni Servera in dem Streit nicht ganz neutral ist. Kaum ein Monat verging nach der Wahl bis der Lokalpolitiker ein sage und schreibe 220 Quadratmeter großes Schild installieren ließ, das die Touristen seitdem zielsicher zu den Cuevas del Drach lotst.

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Ob Zufall oder nicht – Beanstandungen wegen der fehlenden Baugenehmigung gab es erst ein Jahr später, als Manacors Bürgermeister Antoni Pastor gerade dabei war, eine eigene Partei zu gründen, während sein Fraktionsmitglied Antoni Servera weiterhin der PP-Spitze um Balearen-Präsident Bauzá die Stange hielt (und hält).

Seinen Platz als Dezernent für die Küstenvororte musste Servera deswegen längst räumen, und auch die Tage für das riesige Höhlenschild scheinen nun gezählt zu sein. Nachdem die Eigentümer immer wieder Fristen verstreichen ließen, will die Verwaltung nun selbst zur Tat schreiten und ihnen nach dem Abriss einen entsprechenden Kostenbescheid zustellen lassen. Das meldet zumindest die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" unter Berufung auf Rathauskreise.

Die Oppositionsparteien beklagen seit Monaten die schleppende Arbeit der Bürokratie in dieser Angelegenheit und fordern, dass Antoni Servera sein Gemeinderatsmandat komplett niederlegt. (mic)