Antonia Ordinas (links) führte die Ermittler zum Euro-Versteck im Gemüsebeet. Die Geldscheine befanden sich in einer Blechdose. Foto: Joan Lladó

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Einer der aufsehenerregendsten Korruptionsskandale der jüngeren Vergangenheit kommt vor Gericht: Der Fall "Scala" wird vom 8. April an in Palma verhandelt, wie Inselmedien berichten. Der Höhepunkt der Ermittlungen war im Oktober 2008 erreicht, als die Hauptangeklagte die Polizei in ihren Gemüsegarten führte. Dort hatte sie in einer Blechdose rund 200.000 Euro vergraben. Bei dem Geld handelte es sich um illegal kassierte Kommissionen.

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Neben der ehemaligen Geschäftsführerin des öffentlichen Unternehmens CDEIB, Antonia Ordinas, sind auch deren Ehefrau, die Sopranistin Isabel Rosselló (wegen ihr nannten die Ermittler den Fall "Scala"), sowie ehemalige ranghohe PP-Politiker angeklagt. Vor allem dem ehemaligen balearischen Handelsminister Josep Cardona droht eine langjährige Haftstrafe. Es handelt sich um einen der zahlreichen Skandale aus der Regierungszeit von Jaume Matas (PP, 2003-2007).

Den Angeklagten wird vorgeworfen, im Gegenzug für die Vergabe von Aufträgen illegalerweise Kommissionen kassiert zu haben. In mehreren Fällen wurden offenbar Aufträge an Firmen vergeben, die keine Gegenleistung erbrachten außer der Zahlung einer Kommission an die Angeklagten. So soll dem Steuerzahler ein Schaden in Höhe mehrerer Hunderttausend Euro entstanden sein.