Schon zu Jahresbeginn war Müll importiert worden. | Foto: Jaume Morey

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Der Inselrat von Mallorca hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, die Müllimporte wieder aufzunehmen. Nur auf diese Weise könnten die Abfallgebühren stabil gehalten werden.

Die Umweltdezernentin des Inselrats, Catalina Soler, erklärte in einer Pressekonferenz, dass zunächst 122.600 Tonnen Abfall importiert würden. Der Großteil davon, rund 100.000 Tonnen, kommt aus Rom, der Rest aus Katalonien. Es handelt sich um vorbehandelte Abfälle, weshalb im offiziellen Jargon von "Brennstoff" und nicht von Müll die Rede ist.

Die Importe per Schiff sollen dazu beitragen, die Kosten für die Müllverbrennung auf Mallorca stabil zu halten, bei 131 Euro pro Tonne. Das mit der Entsorgung beauftragte Unternehmen Tirme hatte eine Erhöhung auf 185 Euro beantragt. Hintergrund sind die hohen Kapazitäten der Verbrennungsanlage, die aufgrund des immer besser funktionierenden Recyclings nicht mehr ausgelastet sind.

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Die Müllimporte reduzieren die Verbrennungskosten allerdings nur um 13 Euro pro Tonne. 33 Euro "Ersparnis" kommen zusammen, weil die Balearen-Regierung künftig für die Verbrennung von Rückständen aus den Kläranlagen bezahlt.

Die Opposition, bestehend aus Sozialisten und dem Linksbündnis Més, hat nicht zuletzt deshalb Widerstand gegen die Müllimporte angekündigt. Die Reduzierung der Verbrennungsgebühren durch die Importe sei so gering, dass sie die Umweltbelastung und den Imageschaden nicht aufwiegen könne.

Anfang des Jahres hatte es schon einmal einen Probelauf von Abfallimporten gegeben. Sie wurden rasch wieder eingestellt, weil, so die offizielle Version, "die Rechnung nicht aufging". Ein Oppositionsprecher heute: "Sie geht auch jetzt nicht auf."

Maßgeblich für das Einfrieren der Gebühren sei der Beitrag der Balearen-Regierung für die Verbrennung der Klärrückstände - und den bringe ja auch wieder der Steuerzahler auf.