An diesem Sonntag, 27. Oktober, wird von Sommer- auf Winterzeit umgestellt: Nachts um drei werden die Uhren eine Stunde zurück auf zwei Uhr gestellt. | Foto: UH

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Mal ehrlich: Verspüren Sie einen andauernden Jetlag in Spanien? Das behaupten nämlich die Befürworter einer Zeitumstellung hierzulande. Die Regierung will nun einen entsprechenden Vorschlag prüfen, die Uhren um eine Stunde zurückzustellen, kündigte der Wirtschaftsminister, Luis de Guindos, an. Ziel der Aktion: In Spanien soll dieselbe Zeit gelten wie in Großbritannien oder Portugal. Derzeit gehört das Land nämlich – außer den Kanarischen Inseln – derselben Zeitzone wie Deutschland, Frankreich oder Italien an.

Das Ganze hat einen politischen Hintergrund: Bis zum Zweiten Weltkrieg gehörte Spanien zur UTC-Zeitzone - bis Franco aus "Nähe" zum Hitler-Regime die in Deutschland geltende Mitteleuropäische Zeit (MEZ) einführte. Experten verlangen schon lange eine Rückkehr zur "Greenwich-Zeit": Aufgrund seiner geografischen Lage passe Spanien nicht in die MEZ-Zeitzone.

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Nun bedeutet ja ein Wechsel der Zeitzone weit mehr als das Zurückstellen des Zeigers – auch wenn uns die Umstellung auf Winterzeit am Sonntag, 27. Oktober, nachts um 3 Uhr (um eine Stunde zurück auf 2 Uhr) wieder bevorsteht. Nicht nur für das Drehkreuz Palma de Mallorca hätte so ein Zeitzonen-Wechsel weitreichende Konsequenzen. Andererseits: Warum soll man in einer "künstlichen" Zeitzone leben? Schon jetzt wäre es abends eine Stunde länger hell – wer würde dazu schon Nein sagen?

Nun gilt aber auch eine Fixierung aufs Ziffernblatt zunehmend als Schnee von gestern. Immer mehr geraten flexibl(er)e Arbeitszeiten zur Steigerung von Produktivität und Kreativität ins Visier der Wissenschaft. So ist das auch mit der Zeit im Allgemeinen - gerade in unserer überschleunigten Gesellschaft.

War aber schon immer ein Thema, wie das Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach zeigt: "Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann."