Die in Berlin sichergestellten Drogen. Foto: Polizei

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Deutsche Polizisten haben am Dienstag drei Privatwohnungen im Süden von Mallorca durchsucht. Bei den Ermittlungen im Raum Llucmajor (Sa Torre und Vallgornera bei Cala Pí) waren die Beamten in Begleitung von spanischen Kollegen der Policía Nacional sowie eines Gerichtssekrektärs im Einsatz.

Ein deutscher Richter hatte die Durchsuchung beantragt, um Beweismittel gegen den ehemaligen Hells-Angels-Boss Christopher R. und seine mutmaßlichen Komplizen zu sammeln. Die vier Männer waren im Juni in Berlin verhaftet worden (MM berichtete damals in der Print-Ausgabe). Sie werden des Drogenhandels beschuldigt. Nach Angaben der Polizei wurden in Berlin 109 Kilo Amphetamin-Vorprodukt sowie 180 Gramm Kokain sichergestellt.

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Neben Christopher R. – der auf Mallorca das Hells-Angels-Chapter gegründet hatte, mit der Rockerbande aber angeblich längst zerstritten ist – besaßen weitere Mittäter einen Wohnsitz auf der Insel. Von hier aus sollen sie seit 2012 im großen Stil Drogenimporte von Holland nach Deutschland organisiert haben.

Nach Angaben der spanischen Behörden gibt es keinen direkten Zusammenhang mit der „Operation Casablanca”, die im Juli 2013 zur Festnahme von Frank Hanebuth und weiteren Hells Angels geführt hatte. Die Männer in Untersuchungshaft werden voraussichtlich erst 2015 vor Gericht gestellt. Einziger Bezug zu den Rockern soll Christopher R. sein. Der ehemalige Jura-Student ist vorbesraft: Bei der Fußball-WM 1998 hatte er den französischen Gendarmen Daniel Nivel ins Koma geprügelt.