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Ein auf Mallorca behandelter Afrikaner ist nicht an der Virusinfektion Ebola erkrankt, sondern an Malaria oder Sumpffieber. Das gab die balearische Gesundheitsbehörde am Freitagvormittag bekannt. Die entsprechende Behandlung gegen das Fieber habe bereits gut angeschlagen. Das endgültige Ergebnis des Ebola-Tests werde erst am Samstag aus Madrid erwartet.

Bis das Resultat jeden Zweifel ausräumt, werden die Sicherheitsmaßnahmen und die Isolierung des Patienten weiter aufrechterhalten, teilte die Klinikleitung einem Online-Bericht der spanischen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge mit.

Der 24 Jahre alte Nigerianer war am späten Donnerstagabend in die Universitätsklinik Son Espases in Palma gebracht und dort in einem isolierten Krankenzimmer behandelt worden. Der Mann, der nach eigenen Angaben vor drei Wochen aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos nach Spanien gekommen war, litt an hohem Fieber und Muskelschmerzen.

Der Afrikaner hatte sich am späten Donnerstagabend zunächst in das Krankenhaus Son Llàtzer im Osten von Palma begeben. Dort wurde unmittelbar darauf das Notfallprogramm bei Ebola-Verdacht aktiviert: Der Mann wurde in einem speziell ausgestatteten Krankenwagen in das Universitätsklinikum Son Espases in den Norden der Stadt befördert, wo er seitdem im dritten Stockwerk des Krankenhauses behandelt wird. 

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Das medizinische Personal trug die vorgeschriebenen Schutzanzüge, um eine Infektion mit dem möglichen Ebola-Virus zu verhindern. Die Virusinfektion überträgt sich ausschließlich über den Kontakt mit Flüssigkeiten von Erkrankten.

Die balearische Gesundheitsbehörde Ib-Salut hatte bereits Mitte August den Notfall-Plan für Seuchen aktiviert, um auf einen eventuellen Ebola-Fall auf den Inseln vorbereitet zu sein. Dass sich die Seuche tatsächlich bis nach Mallorca ausbreitet, hielten Experten damals für "unwahrscheinlich".

Bislang waren spanienweit 17 Ebola-Verdachtsfälle registriert worden, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen hatten. Auf Mallorca war der 24jährige Nigerianer der erste registrierte Verdachtsfall.

Der balearische Gesundheitsminister Marti Sansaloni befand sich am Donnerstagabend in der Klinik Son Espases, um sich vor Ort zu informieren. Von dort stand er in ständiger Verbindung mit dem Ministerpräsidenten der Balearen, José Ramón Bauzá.

(aktualisiert um 13 Uhr)