Bürgermeister Jaume Isern (l.), begleitet von seinem Anwalt nach der Anhörung vor der Gerichtsgebäude. Im Hintergrund die Angehörigen des toten 18-Jährigen und Polizeibeamte. | Alejandro Sepulveda Soler

TW
0

Nach dem Tod eines 18-Jährigen beim Dorffest in Bunyola im August dieses Jahres, der durch einen Stromschlag ums Leben kam, ist der Bürgermeister der Gemeinde als Beschuldigter von der Justiz in Palma vernommen worden. Jaume Isern sagte dem Ermittlungsrichter, ihm sei nicht bekannt gewesen, dass die Straßenlampe einen Defekt hatte. Andernfalls wäre die Lampe ausgewechselt worden, sowie dies etwa bei anderen Lampen auf dem Sportgelände geschehen sei.

"Es bedrückt mich sehr, was passiert ist", zitiert die spanische Tageszeitung Ultima Hora dem Bürgermeister vor Gericht. Ohne Kenntnis von der Lampe habe er das Unglück nicht verhindern können.

Ähnliche Nachrichten

Zu der Anhörung hatten sich vor dem Gerichtsgebäude Angehörige des Toten versammelt. In Sprechchören forderten sie den Rücktritt des Alkalden. Als Jaume Isern das Gebäude verließ, musste die Polizei zeitweise intervenieren, damit der Bürgermeister seines Weges ziehen konnte.

Die Justiz ermittelt weiterhin, warum die Sicherung für die Lampe versagte und den tödlichen Stromschlag nicht verhinderte. Die Laterne war in den 1970er Jahren installiert worden. Der Elektriker der Gemeinde, der ebenfalls vor Gericht erscheinen musste, sagte aus, die Lampe selbst nicht überprüft zu haben. Der Beschuldigte verwies darauf, in einem Bericht Bedenken wegen des Sicherungskastens vorgebracht zu haben, dessen Position er für ungeeignet hielt. Die Ermittlungen dauern an.