Das Kondolenzbuch lag in der vergangenen Woche im deutschen Konsulat in Palma aus.

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Auch auf Mallorca haben nach dem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen zahlreiche Personen ihrer Anteilnahme Ausdruck verliehen und sich in das Kondolenzbuch eingetragen, dass in der vergangenen Woche im deutschen Konsulat in Palma auslag. "Es waren einige Leute da", sagte Konsulin Sabine Lammers.

Sowohl Deutsche, die ohnehin einen Termin beim Konsulat hatten, als auch Angehörige des konsularischen Korps nutzten die Gelegenheit, ein paar Zeilen zu schreiben.

Unterdessen haben die deutschen Fluggesellschaften aus dem Flugzeugunglück Konsequenzen gezogen und die sogenannte Zweipersonenregelung eingeführt. Diese besagt, dass sich im Cockpit stets zwei Besatzungsmitglieder aufhalten müssen. Wenn also der Kapitän oder der Erste Offizier seinen Platz verlässt, dann soll stattdessen ein Steward oder eine Stewardess ins Cockpit kommen. Solche Regelungen gibt es bei mehreren internationalen Fluggesellschaften bereits seit längerer Zeit.

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Der Germanwings-Absturz am Dienstag vergangener Woche soll nur möglich gewesen sein, weil der Kapitän der Maschine nicht wieder ins Cockpit gelangte, nachdem er auf die Toilette gegangen war. Laut einem Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft einigten sich die großen deutschen Fluggesellschaften bereits am Donnerstag vergangener Woche auf die Neuerung, darunter Air Berlin, Lufthansa (samt Tochterfirma Germanwings), Condor und Tui Fly. Bei Ryanair galt die Regelung bereits zuvor, auch Easyjet führte sie nun ein.

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Derweil verfolgten auch die spanischen Medien weiter detailliert sämtliche Neuigkeiten im Zusammenhang mit den Ermittlungen - die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" sparte dabei nicht mit Kritik. Einer der Kommentatoren forderte das gesamte Führungspersonal der Lufthansa zum Rücktritt auf. "Das ist aus moralischer Sicht notwendig." Ein anderer Kommentator schrieb, das Unglück verpflichte dazu, sämtliche Flugsicherheitsprotokolle zu überprüfen und die Ursachen für den Absturz zu klären. "Das wäre der beste Weg, die Opfer zu ehren."

In Spanien waren nach dem Absturz der Maschine, die von Barcelona nach Düsseldorf flog, beleidigende Internetkommentare aufgetaucht. Über den Kurznachrichtendienst Twitter äußerten sich mehrere Personen abfällig über die Opfer, die zum Großteil aus Katalonien stammten. Mittlerweile hat die Polizei einen 26 Jahre alten Mann festgenommen. Er soll geschrieben haben: "Regt Euch doch nicht auf, in dem Flugzeug saßen doch nur Katalanen, keine Menschen."

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