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Die stattliche Villa Dragan am Paseo Marítimo, die direkt am Hafenbecken von Can Bárbara liegt, wird schon so mancher Palma-Besucher von außen bestaunt haben. Sie war das Heim des Erdgas-Magnaten José Constantino Dragan, der 2008 im Alter von 91 Jahren starb. Jetzt hat ein Gericht in Palma einem unehelichen Sohn des aus Rumänien stammenden Unternehmers einen Erbanspruch zugebilligt.

Da das Vermögen Dragans zwei Jahre vor seinem Tod auf 1,6 Milliarden Dollar geschätzt worden war, stehen dem 1970 geborenen Sohn nun rein rechnerisch 150 Millionen Euro zu, berichtete die spanische Tageszeitung Ultima Hora am Mittwoch.

Dragan hatte im Zweiten Weltkrieg Italien mit rumänischem Erdöl versorgt. Nach Kriegsende ließ er sich in Italien nieder und gründete eine Firma für den Handel mit Butangas. Das Unternehmen expandierte in 20 Staaten. Dragan ließ sich in der 1960er Jahren auf Mallorca nieder, wurde Spanier und errichtete 1967 seine Villa am Paseo Marítimo, die zugleich Sitz der Dragan-Stiftung war. Später nahm der Unternehmer die griechische Staatsangehörigkeit an, pendelte häufig zwischen Mailand, Mallorca und Athen.

1995 heiratete der 78-Jährige eine junge Rumänin und wurde nochmals Vater dreier Kinder.

Der uneheliche Sohn Michael Periklis Fink erstritt sich 2004 vor einem deutschen Gericht seine juristische Anerkennung als Nachkomme. Nach dem Tod des Magnaten kam es vor Gerichten in Griechenland, Spanien, Deutschland und Italien zu langwierigen Verhandlungen hinsichtlich der Zuständigkeiten und der Gültigkeit eines in Mailand hinterlassenen Testaments. Nach sechs Jahren Rechtsstreit entschied nun ein Gericht in Palma zugunsten der Ansprüche des außerehelichen Dragan-Sohnes.