Einsatzkräfte aus Polizei, Zivilschutz und Naturschutzbehörde hatten seit Dienstag nach dem ausgerissenen Affen gesucht.

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Der vor drei Tagen aus dem Safari-Zoo Sa Coma im Osten von Mallorca entrissene Schimpanse "Adán", spanisch für Adam, ist am Donnerstagmorgen um 7.15 Uhr tot aufgefunden worden. Das hat die Pressestelle der Guardia Civil auf MM-Anfrage bestätigt. Das Tier wurde in einem Becken der Kläranlage von Sant Llorenç entdeckt. Der erste Eindruck legt die Vermutung nahe, dass der Affe dort ertrunken ist.

Möglicherweise hatte das Tier auf der Flucht seinen Durst stillen wollen und war dabei in das Becken gefallen.

Bereits am Montag war die Partnerin des Affen, "Eva" auf der Flucht niedergeschossen worden. "Adán" und "Eva" standen einst im Besitz des exzentrischen Playboys und Mietwagenkönigs Hasso Schützendorf, der 2003 verstorben war. Nach seinem Ableben hatten die Schimpansen in dem Safari-Zoo ein neues Zuhause gefunden.

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Nach dem Ausbruch der Primaten und dem tödlichen Schuss auf die Schimpansin war in Internetforen und auf Kommentarseiten der lokalen Presse ein wahrer Sturm der Entrüstung losgebrochen. Tierschützer und Umweltorganisationen wie der balearische Verband GOB (Grup Balear d'Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) und "Anima Naturalis" forderten vom Umweltministerium die sofortige Schließung des Safari Zoos, der weder die Sicherheitsbestimmungen noch die vom Gesetz geforderte artgerechte Haltung der Tiere erfülle.

"Wir machen seit 2008 auf die schlechten Zustände im Park aufmerksam, seitdem ein Elefant eingeschläfert werden musste und ein Jahr später diverse Antilopen entlaufen waren", hieß es in der jüngsten Pressemitteilung des GOB. "Anima Naturalis" hatte bis Mittwochabend 4000 Unterschriften zur Schließung des Parks gesammelt. Auch die Linkspartei "Podemos" beschuldigt die Zoo-Betreiber, bestehende Betriebsrichtlinien nicht einzuhalten.

Auf der Facebookseite "Wir fordern die Schließung vom Safari Zoo Mallorca" fanden sich schon vor zwei Jahren Gegner des Tierparks zusammen, die die Zustände auf dem Gelände zwischen Portocristo und Son Servera anprangerten. Seitengründer Erich Schobesberger und Safari-Zoo-Betreiber Henning Mentz setzten allerdings einen Dialog zwischen Gegnern und Betreibern des Parkes in Gang, der dem deutschen Betreiber zufolge seither auch konstruktive Kritik und sogar Schobesbergers Rücknahme der Forderung nach einer Schließung des Parks hervorgebracht habe.

(Der Bericht ist auch das Titelthema im neuen MM. Die jüngsten Ausgabe ist erhältlich am Kiosk auf Mallorca sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.)