Polizisten lösen die Sitzblockade in Fornalutx, Mallorca, auf. | Foto: P. Bota

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Beim Stiertreiben in Fornalutx im Westen von Mallorca ist am Freitagmorgen eine Tierschutzaktivistin festgenommen worden. Gemeinsam mit gut 20 anderen "Antitaurinos" hatte sie die Hauptstraße des kleinen Bergdorfes blockiert, über die der Stier unter Applaus eines Großteils der Bevölkerung getrieben wurde, bevor es für ihn zum Schlachter ging.

Die junge Frau hatte Widerstand gegen Beamte der Guardia Civil geleistet, als diese eine Sitzblockade der Tieraktivisten auflösten. Freunde der Frau berichteten, dass sie versehentlich einem der vier Polizisten, die sie von der Straße zogen, einen Ellenbogen ins Gesicht geschlagen habe. Die Aktivisten hatten zuvor gegenüber MM betont, dass sie ausschließlich gewaltfreien Protest ausüben wollten. Die Festgenommene wurde vorübergehend auf die Polizeiwache von Sóller gebracht.

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Bereits vor Beginn der Protestaktion hatte die Guardia Civil die Daten der Tierschützer, die privat und nicht im Namen einer Organisation angereist waren, aufgenommen. Bürgermeister Antoni Aguiló bezeichente den Protest im Gespräch mit MM als "illegal", da keine Demonstration angemeldet worden war. In den vergangenen Jahren hatten die Stierkampfgegener offiziell demonstriert, mussten daher aber außerhalb der Festzone bleiben.

Nach der etwa 15-minütigen Räumungsaktion konnte das Stiertreiben wie geplant weitergehen. Der Stier mit dem Namen "Dependiente" wog 330 Kilogramm und bewies "viel Charakter", wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora online befand.