Das Lichtwunder, kurz vor der perfekten Acht. Video: cls

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Um Punkt 8.30 Uhr brandet in der Kathedrale von Palma Beifall auf. Das Lichtwunder im größten Gotteshaus auf Mallorca vollzieht sich wie jedes Jahr am 11. November, und der wolkenlose Himmel garantiert die perfekte Acht. Mehr als 3000 Menschen frohlocken über das farbenprächtige Lichtmuster, das die Sonne auf die Sandsteinmauer unterhalb der westlichen Rosette zeichnet. Ein Wunder aus Natur, Architektur, Astronomie und Mathematik.

Zweimal im Jahr, jeweils am 11. November und am 2. Februar, öffnet die Kathedrale morgens um acht Uhr ihre Seitenpforte. Was die auf Einlass wartenden Menschenmassen anlockt, ist die Aussicht auf ein besonderes Phänomen: Die Strahlen der aufgehenden Sonne fallen durch die gläserne Hauptrosette des Gotteshauses ein, durchqueren das Kirchenschiff und bilden einen farbigen Lichtkreis direkt auf der Mauer unter der kleineren Rosette des Eingangsportals. Die beiden Lichtkreise zeichnen dabei optisch eine Acht, die in ihrer vollendeten Ausführungn nur wenige Minuten Bestand hat – wenn das Sonnenlicht ungehindert einstrahlen kann.

Und das war an diesem Mittwoch der Fall. In Massen strömten die Menschen in die Kathedrale, ganze Schulklassen rückten an, auch die Kamerateams der Fernsehsender. Deutlich mehr als 3000 Schaulustige, so schätzte der erfahrene Kirchenpförtner, hielten sich am Morgen in dem Gotteshaus auf. "So voll war es nie. Kein Wunder, das Wetter spielte mit", sagte der Mann.

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Zahllose Handys hielten den Moment vor, während und nach der perfekten Acht fest. Anders als sonst, wenn Wolken sich vor die Sonne schieben, gab es keine Unterbrechungen der Licht-Schau. Dann schlossen die Pförtner das Hauptportal auf und die Besucher strömten wieder ins Freie. In drei Monaten steht das nächste Sonnentheater an.

Weitere Aufnahmen von dem jüngsten Lichtwunder sehen Sie in unserer Fotostrecke.

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