Die Demonstranten formierten sich zu einer mehr als zwei Kilometer langen Menschenkette. | Foto: Miquel A. Borras

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Das Manifest war in Versform verfasst und erntete tosenden Applaus. Tenor: Wir wollen keinen Strandkiosk und keine Strandliegen. 5000 Menschen folgten am vergangenen Sonntag einem Aufruf der Initiative "SOS Son Serra", um gegen die Pläne der Gemeinde Santa Margalida zu protestieren, die den bislang jungfräulichen Strand des beschaulichen Küstenortes Son Serra de Marina mit der üblichen Infrastruktur versehen will.

Wie berichtet, hat die Gemeinde bei der Küstenbehörde die Errichtung eines Chiringuitos nebst Toiletten, das Aufstellen von Liegen und Sonnenschirmen sowie die Einrichtung eines abgetrennten Bereichs für Wassersportler auf der "Platja Grossa" beantragt. Sie verspricht sich davon Lizenz-Einnahmen von 70.000 Euro jährlich, die zur Pflege des Strandes dringend notwendig seien. Zudem soll ein zweiter Strandkiosk auf einem Privatgelände eröffnet werden.

Doch viele Bewohner der Sommer-Siedlung - als Einwohner sind nur 300 gemeldet - wollen offenbar, dass die Idylle in Son Serra de Marina erhalten bleibt. Der große Zuspruch vom Sonntag weist zudem darauf hin, dass der Kampf um den Strand längst Symbolcharakter erreicht hat. Denn unter den Demonstranten befanden sich Umweltschützer aus ganz Mallorca.

Mit einiger Verspätung - es gab wegen der großen Teilnehmerzahl und eines Verkehrsunfalls erhebliche Probleme bei der Anfahrt - formierten sich die Demonstranten zu einer mehr als zwei Kilometer langen Menschenketten. Außerdem sammelten die Gegner des Strand-Projekts 1900 Unterschriften, die zu den 6100 Unterschriften hinzukommen, die bereits über die Online-Plattform Change.org zusammengetragen worden waren. Sie sollen bald der Gemeindeverwaltung übergeben werden.

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Die will trotz der Proteste an den Plänen festhalten - sofern sich nicht andere Geldquellen erschließen. Bürgermeister Martí Àngel Torres brachte zwei Möglichkeiten ins Spiel: eine Art Crowdfunding in Form von freiwilligen Beiträgen der Badegäste, oder die Gemeinde erhalte die Mittel für die Instandhaltung des Strandes aus der Urlaubersteuer.

Inzwischen sind übrigens Zweifel aufgetreten, ob der Standort des Strandkiosks überhaupt zu Santa Margalida gehört. Die Gemeinde Artà hat die Küstenbehörde aufgefordert, abzuklären, zu welcher Gemarkung er wirklich gehört.

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