Die Mandelblüte ist eines der Wahrzeichen Mallorcas. Bauern sehen die Bäume nun durch das Feuerbakterium gefährdet. | Archiv

TW
0

Mallorcas Bauern sind frustriert. Auch nach einer Beratung des Landwirtschaftsministers Vicenç Vidal mit dem Agrarverband Asaja und der Delegierten der Zentralregierung für die Balearen, Maria Salom am Mittwoch konnten keine neuen konkreten Maßnahem zur Bekämpfung des gefährlichen Feuerbakteriums (Xylella fastidiosa) vorgelegt werden. “Wir wissen nach dieser Versammlung genauso wenig wie zuvor”, kritisierte Asaja-Vorsitzender Joan Simonet. Maria Salom sagte der Balearenregierung Hilfe durch die Guradia Civil zu. Die Beamten sollen die Einfuhr von Pflanzen ab sofort streng kontrollieren.

Ähnliche Nachrichten

Der Schädling war im November 2016 erstmals in einem Gartencenter in Protocristo entdeckt worden. Seitdem hat sich das für die Pflanzen tödliche Bakterium unter anderem auf 21 Olivenbäume und 37 Mandelbäume auf Mallorca ausgebreitet. Die Bauern warten nun voller Sorge auf Anweisungen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung. Vidals angekündigter “Eindämmungsplan”, bei dem alle befallenen Pflanzen vernichtet werden sollen, muss noch von der Europäischen Union abgesegnet werden. Die EU-Verordnung sieht in diesen Fällen eigentlich die Vernichtung aller Pflanzen im Umkreis von 100 Metern vor, was zur Abholzung tausender Bäume führen würde.

GEFÄHRLICHER ERREGER: Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) wurde auf Mallorca erstmals im November 2016 in einem Gartencenter in Porto Cristo festgestellt. Es ist eine Bakterie mit verschiedenen Unterarten und über 300 Wirtspflanzen, die zu schweren Schäden in der Landwirtschaft führt. Die Übertragung erfolgt durch Insekten, vor allem durch Zikaden, die sich von Pflanzensäften ernähren. Die befallenen Pflanzen trocknen von innen aus und sterben dann ab. Die Bakterie wurde aus Nord- und Südamerika nach Europa eingeschleppt und trat 2013 zum ersten Mal in Süditalien auf. Dort wütete die Unterart "pauca", die auf Mallorca bisher nicht gefunden wurde. Hier richtete bisher die Unterart "multiplex" die meisten Schäden an.