Archivbild vom 22. August 1992, als die Guardia Civil die Diskothek "BCM" auf Mallorca vorübergehend schließen ließ. | Michel's

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Der Besitzer des bei Deutschen beliebten "Mega-Park" und anderer großer Vergnügungs- und Nachtlokale, Bartolomé Cursach, der vor wenigen Wochen verhaftet wurde, soll schon seit mehr als 40 Jahren immer wieder im Visier der Polizei gewesen sein. Das berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora.

Erstmals in den 1970-er Jahren wurden die Beamten auf den Unternehmer aufmerksam, der sich später zum "König der Nacht" entwickelte - gehören ihm doch Großraumdiskotheken wie unter anderem das "Tito's" und das "Pacha" an Palmas Paseo Marítimo und das riesige Fitnesscenter "Mega Sport". Damals wurde er bezichtigt, im Besitz von rund 40 Kilogramm Haschisch zu sein, doch stichhaltige Beweise fehlten. In den 1980-er Jahren gingen Gerüchte um, Cursach solle Touristen von El Arenal nachts in Bussen nach Magaluf gebracht haben, damit sie dort für Unruhe sorgten und so das Bild des konkurrierenden Partyorts beschädigen. Doch auch hier konnte ihm nie eine Verwicklung in die Geschehnisse nachgewiesen werden.

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Im Sommer 1992 musste Cursachs Groß-Disco "BCM" mitten im Sommer geschlossen werden, wieder wurden dem Inhaber kriminelle Machenschaften nachgesagt. Doch bereits einen Monat später starteten die Parties im "BCM" erneut. Grund: der Mangel an Beweisen.

"Entweder war er schlauer als wir und konnte uns die ganze Zeit über hinters Licht führen, oder aber es handelte sich um reine Gerüchte", zitiert die spanische Tageszeitung einen Sprecher der Nationalpolizei.

Ende Februar diesen Jahres war die Beweislage erstmals stichhaltig. In einer großen Polizeiaktion waren Cursach und leitende Mitarbeiter festgenommen worden, der "Mega-Park" und andere Tanztempel wurden durchsucht. Die Unternehmen sollen im Zusammenhang mit dem Polizeiskandal der Lokalpolizei Palma stehen, über Jahre hinweg soll es zu Betrug gekommen sein. (somo)