Polizeieinsatz am Baluard del Príncep in Palma de Mallorca. | UH / Archiv

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Wegen der Verteilung von umstrittenen Anti-Burka-Flugblättern in Palma de Mallorca hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.

Der Vorfall ereignete sich in der Altstadt am Aussichtspunkt Baluard del Príncep, der auch von Touristen stark frequentiert wird. "Es ist Platz für viele Frauen, Burkas gibt es zu viele", so die Übersetzung des Slogans auf dem Flyer mit dem Vermerk "Campaña Anti-Burka España - CABE". Es handelt sich um ein Wortspiel, das laut Polizei zum Fremdenhass anstacheln könnte.

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Im Übrigen habe keine Genehmigung für die Verteilung von Werbematerial vorgelegen, und die Flugblätter seien ohne das vorgeschriebene Impressum herausgegeben worden. Nach den drei Frauen, die die Zettel verteilt hatten, wurde erfolglos in der Umgebung gefahndet.

Untersucht wird nun auch ein möglicher Zusammenhang mit einem Vorfall in Porreres in der Inselmitte Mallorcas. Dort hatten Unbekannte vor Kurzem Flugblätter ausgelegt und pauschal Zuwanderer aus dem Maghreb mit einer Welle von Einbrüchen und Diebstählen im Dorf in Verbindung gebracht. Das Material war jedoch nicht so professionell gestaltet wie das nun in Palma verteilte. Die Polizei geht davon aus, dass möglicherweise Psychologen und Werbeprofis daran mitgearbeitet haben.

Die Aufstachelung zum Hass gegen Bevölkerungsgruppen ist in Spanien vom Strafgesetzbuch erfasst. Den Verantwortlichen drohen ein bis drei Jahre Haft, sowie 180 bis 365 Tagessätze Geldstrafe. (mic)