Alvaro Gijón bei einem Gerichtstermin auf Mallorca. | A. Sepúlveda

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Die Linken von Podemos bezeichnen Alvaro Gijón als "Mafia-Abgeordneten". Er selbst bestreitet, ein "Pate" im Polizeiskandal auf Mallorca zu sein.

Fakt ist jedoch, dass es gegen den ehemaligen Vize-Bürgermeister der Inselhauptstadt, der auch als "Vater der Benimmregeln" an der Playa de Palma gilt, viele Verdachtsmomente gibt. Mit einer ausführlichen Kontendurchleuchtung soll die Schlinge jetzt weiter zugezogen werden. Laut Ermittlern hat der junge Konservative angeblich Zahlungen aus dem Umfeld von Diskotheken-König Bartolomé Cursach angenommen. Dessen Lokale wurden bei Kontrollen begünstigt, die Konkurrenz schikaniert.

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Außerdem ist die Rede von Bestechung bei der Vergabe der Konzession für die Verwaltung der städtischen ORA-Parkzonen. Ein Zeuge beschuldigt Alvaro Gijón, für den Zuschlag an die derzeitige Betreiberfirma 1,2 Millionen Euro und eine 200.000 Euro teure Wohnung erhalten zu haben. Vermutet wird, dass das Geld diskret in die Firmen und die Immobilienagentur von Gijóns Vater eingeschleust worden sein könnte. Das Finanzamt und Polizeifachleute durchleuchten daher sämtliche Konten der Familie, die ursprünglich aus dem andalusischen Granada stammt.

Eine Wohnung im Wert von 200.000 Euro ist auf den Bruder eingetragen. Allerdings bestreitet Gijón, dass sie etwas mit Korruption zu tun hat. Der Kauf sei regulär mit einer Hypothek finanziert worden, so der konservative PP-Abgeordnete, dessen Eltern laut Medienberichten früher in der sozialistischen PSOE aktiv waren. Die Korruption in der Regierungszeit von Felipe González habe ihn jedoch bewogen, politisch ins andere Lager zu wechseln, sagte der heute 44-Jährige nach seinem rasanten Aufstieg einmal einer Zeitung. (mic)