Polizeispitzen in Palma (v.l.): Josep Palouzié (Lokalpolizei), Angélica Pastor (Polizeidezernentin Palma) und Antonio Jarabo (Nationalpolizei) bei einem Festakt im Mai 2016. | Alejandro Sepúlveda

TW
3

Die beiden Körperschaften der Ordnungshüter, die Palma von Kriminalität freihalten sollen, verstehen sich in diesen Tagen so schlecht wie schon lange nicht mehr. Mit einem Dienstschreiben hat sich nun die spanische Nationalpolizei bei der Staatsanwaltschaft von Mallorca über ihre Kollegen von der Lokalpolizei beschwert und eine Dringlichkeitssitzung der balearischen Polizeikommission gefordert, die aus Vertretern diverser Sicherheits- und Justizbehörden besteht. Der Kern der Vorwürfe: Die Lokalpolizei überschreite ihre Kompetenzen.

Den jüngsten Anlass bot ein Schlag der Lokalpolizei gegen ein Ladengeschäft in Palma, in dem Drogen verkauft worden seien. Die dem Rathaus von Palma unterstellten Beamten rückten mit 25 Mann an und nahmen zwei Tatverdächtige fest.Die Nationalpolizei beharrt: Der Kampf gegen den Drogenhandel sei ihre Kompetenz. Hinzu komme, dass die Aktion der lokalen Kollegen ein laufendes Ermittlungsverfahren zunichte gemacht habe.

Ähnliche Nachrichten

Spannungen zwischen den beiden Behörden haben sich in jüngster Zeit gehäuft, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Mittwoch. So beklage die Lokalpolizei, von den Kollegen der Nationalpolizei insbesondere an der Playa de Palma nicht ausreichend unterstützt zu werden. Die Nationalpolizei wiederum wirft der Lokalpolizei vor, bei Hassdelikten zu ermitteln. Doch auch hier fehle den Kollegen die Kompetenz.

Der Ruf der Lokalpolizei in Palma ist wegen der nach wie vor laufenden Ermittlungen zum hauseigenen Polizeiskandal angeschlagen.