Der katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont tritt am Dienstagnachmittag vors Regionalparlament. | T. Ayuga

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Spanien und Europa halten den Atem an und blicken am Dienstag gebannt auf Katalonien. Eigentlich um 18 Uhr wollte Regionalpräsident Carles Puigdemont eine Erklärung im Parlament abgeben. Als erste Abgeordnete schon im Plenum Platz genommen hatten, wurde die Sitzung auf 19 Uhr verschoben. Noch ist völlig unklar, was genau der 54-Jährige verkünden wird. Von einer reinen Erklärung zur politischen Lage bis hin zu einer Ausrufung der unabhängigen Republik Katalonien gelten alle Szenarien als denkbar.

Als sicher gilt: Puigdemont wird sich zu den Ergebnissen des vor zehn Tagen abgehaltenen, illegalen Referendums äußern. Nach Angaben der "Generalitat" stimmten mehr als 90 Prozent der Teilnehmer für eine Abspaltung Kataloniens von Spanien. Allerdings lag die Wahlbeteiligung bei deutlich unter 50 Prozent, wohl auch, weil der Oberste Spanische Gerichtshof die Volksbefragung im Vorfeld für nichtig erklärt hatte.

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Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtet, gehen politische Beobachter davon aus, dass es am Dienstag zu einer "sanften" Unabhängigkeitserklärung kommt, die darauf abzielt, sich schrittweise von Spanien zu lösen. Gleichzeitig rechnen Experten mit einem erneuten Aufruf zum Dialog mit der Zentralregierung in Madrid.

aktualisiert um 18.16 Uhr