Der geständige Räuber Freddy Escobar auf dem Weg zur Vernehmung auf Mallorca. | A. Sepúlveda

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Wie nun bekannt wurde, hatte das Raubopfer von Porreres in der Inselmitte Mallorcas drei geladene Jagdflinten in seinem Haus. Von einer davon machte er tödlichen Gebrauch.

"Ich bringe euch um", soll der 77-Jährige laut Guardia Civil gesagt haben, bevor er aus nächster Nähe auf den 26-jährigen Kolumbianer Mauricio Escobar schoss. Nach derzeitigem Ermittlungsstand waren die kolumbianischen Zwillingsbrüder unbewaffnet in das einsame Haus eingedrungen und schüchterten das dort lebende Ehepaar mit Drohungen ein.

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Der Senior – ein Automatenspielunternehmer – öffnete seine Tresore und händigte das dort gelagerte Geld aus. Da wegen der großen Menge an Münzen der Rucksack platzte, ließen die Räuber die Hausbewohner im Obergeschoss einen Moment allein. Als sie wieder nach oben gingen, um weitere Wertgegenstände zu rauben, trafen sie auf den bewaffneten 77-Jährigen, der sofort das Feuer eröffnete.

Freddy Escobar entwaffnete den Mann und prügelte auf ihn ein. Seinen Bruder versuchte er mit heraushängenden Gedärmen abzutransportieren. Allerdings hatten die Schmiere stehenden mallorquinischen Komplizen bereits mit dem Auto das Weite gesucht. Escobar ergriff daher ebenfalls in Panik die Flucht und ließ seinen Zwillingsbruder liegen. Dieser starb später im Krankenhaus.

Zwar hatte der 77-Jährige dreimal den Notruf verständigt und die Polizei angefordert, jedoch mit keinem Wort erwähnt, dass er auf einen Eindringling geschossen hatte. Die Angehörigen des Toten fordern nun eine Anklage wegen Totschlags. Auch das Thema unterlassene Hilfeleistung dürfte im Raum stehen. Obwohl die gleichen Täter in dem Haus bereits im Dezember 35.000 Euro erbeutet hatten, war keinerlei Anzeige erstattet worden. (mic)