Mallorcas umstrittener Nachtclubkönig Bartolomé Cursach. | M.A. Cañellas

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Mallorcas Nachtclubbetreiber Bartolomé Cursach muss erneut vor Gericht erscheinen, diesmal wegen mutmaßlicher Richterbeleidigung. Am Mittwoch wurde bekannt, dass wegen schweren Schmähungen Anklage erhoben wird.

Vor Zeuginnen soll der in dieser Woche bereits wegen Waffenbesitz verurteilte zwielichtige Unternehmer den Ermittlungsrichter Manuel Penalva dreimal deutlich hörbar als "geistig beschränkt" ("subnormal") bezeichnet haben. Der Zwischenfall ereignete sich, als Cursach den gerichtlichen Auflagen nachkam und in Begleitung seines Anwalts den Reisepass hinterlegte. Dabei waren zwei Justizangestellte anwesend, offenbar jedoch nicht der Betroffene selbst. Dafür, dass es tatsächlich so war, gibt es laut der zuständigen Richterin klare Indizien.

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Der im März von dem Fall entbundene Manuel Penalva fürchtet um seinen Ruf unter den Kollegen und legt auch deswegen Wert auf eine Klärung. In einem Fernsehauftritt sprach er davon, dass Zeugen nach der Freilassung Cursachs möglicherweise um ihr Leben fürchten müssten. Der Ausgang des Verfahrens sei völlig offen. "Wir sind öffentlich verspottet, beleidigt, herabgesetzt, bedroht und verfolgt worden", so Penalva. Er wies auch auf die Drangsalierung von Zeugen hin, für die Personen aus dem Cursach-Umfeld bereits verurteilt worden sind.

Gegen Cursach, dem auf Mallorca unter anderem Mega-Park, Tito's und BCM gehören, läuft ein Verfahren, bei dem es unter anderem um Drogenhandel, Bestechung der Lokalpolizei und Erpressung von Konkurrenten geht. Sogar von einem Tötungsdelikt war die Rede. Bewiesen werden konnte bisher aber nur der illegale Waffenbesitz.

Wegen der mutmaßlichen Beleidigungen ist mit einer hohen Geldstrafe sowie mit Schmerzensgeld für den geschmähten Richter zu rechnen. Im Übrigen sind nach dem Polizeiskandal auf Mallorca zwei Großprozesse geplant.