Die kranke Nadia Nerea mit ihren Eltern. | Ultima Hora

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Im Betrugsfall um das kranke Kind Nadia Nerea auf Mallorca sind die Eltern zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der Vater Fernando Blanco soll fünf Jahre ins Gefängnis, die Mutter Margarita Garau dreieinhalb Jahre. Außerdem wurden Geldstrafen von jeweils einigen Tausend Euro verhängt, und die Angeklagten sollen zur Hälfte für die Kosten des Verfahrens aufkommen.

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Nach Erkenntnissen der Ermittler hatten die Eltern 1,5 Millionen Euro an Spenden in die eigene Tasche gesteckt. Die Familie hatte eine Zeit lang in Biniali in der Inselmitte Mallorcas gelebt und die Öffentlichkeit mobilisiert, um die kleine Nadia Nerea behandeln zu können, die an der seltenen Krankheit Trichothiodystrophie (TTD) erkrankt ist.

Unter anderem ging es um angebliche Operationen in Houston, die jedoch offenbar gar nicht stattfanden. Bei Charity-Festen und Spendenaktionen im Raum Sencelles und Binissalem waren hohe Geldsummen zusammen gekommen. Das Urteil aus der Provinz Lleida in den Pyrenäen, wo die Familie zuletzt wohnte, ist noch nicht rechtskräftig. Das letzte Wort hat das Obergericht Kataloniens. Das kranke Kind lebt inzwischen bei Verwandten auf Mallorca. Der Vater befindet sich seit Dezember 2016 in U-Haft, die Mutter vorerst auf freiem Fuß.