Der vorübergehend verhaftete Chef der Geldwäscheeinheit auf Mallorca. | A. Sepúlveda

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Neues Kuriosum im Fall Cursach auf Mallorca: Am Dienstag hat die Polizei zwei ihrer Kollegen verhaftet und nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt.

Es geht um möglichen Geheimnisverrat durch den früheren Chef einer Geldwäscheeinheit sowie durch einen Kollegen. Beide sollen während der Ermittlungen immer wieder die Medien unerlaubt mit Informationen versorgt haben.

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Kürzlich hatte es deswegen einen viel kritisierten Durchsuchungsbefehl und Handy-Beschlagnahmungen beim Diario de Mallorca und der Nachrichtenagentur Europa Press gegeben. An die 1000 Journalisten unterschrieben spanienweit einen Protest gegen den Angriff auf die von der Verfassung garantierte Pressefreiheit. Außerdem haben die Betroffenen gegen den Richter Miguel Florit Anzeige wegen Rechtsbeugung eingereicht.

Auch Staatsanwalt Miguel Angel Subirán sowie der im Frühling abgelöste Ermittlungsrichter Manuel Penalva werden vom Cursach-Lager des Geheimnisverrats verdächtigt. Auch durch den Übergriff auf die Medien scheinen sich die Indizien dafür jedoch nicht erhärtet zu haben. Fast zeitgleich zu den seltsamen Vorgängen bei Journalisten und Ermittlern wurde am Montag indes Anklage erhoben. Für Bartolomé Cursach fordern die Staatsanwälte 8,5 Jahre Haft, für mutmaßliche Komplizen teilweise noch mehr.