Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni musste nach Havarien in der Kläranlage oder nach Regenfällen bereits mehrfach gesperrt werden. | Miquel Ángel Cañellas

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Ermittlungen gegen den größten Abwasserbetrieb auf Mallorca: Palmas städtisches Versorgungswerk Emaya, zuständig für Trinkwasser und Abfallbeseitigung, muss der Staatsanwaltschaft Rede und Antwort stehen. In erster Linie geht es um den Vorwurf von Umweltdelikten wegen der Einleitung von Schmutzwasser aus der Kläranlage an die Stadtstrände Can Pere Antoni und Ciutat Jardí. Ermittelt wird zudem wegen des Verdachts von Unregelmäßigkeiten bei Investitionen.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft bereits vor sechs Wochen die Ermittlungen begonnen. Im Visier der Behörde steht insbesondere die frühere Emaya-Geschäftsführerin Imma Mayol. Wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtet, unterliegen die Ermittlungen der Geheimhaltung. Der Kern der Untersuchungen solle jedoch die Einleitung unzureichend geklärter Abwässer ins Meer umfassen. Die Strände hatten insbesondere nach Regenfällen wiederholt gesperrt werden müssen.

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Geprüft wird auch, ob Gelder, die für die Modernisierung der Kläranlage vorgesehen waren, in andere Bereiche umgeleitet wurden, etwa für den Ankauf neuer Mülltonnen.

Die Kläranlage von Palma gilt seit Jahren als veraltet. Kommt es zu Niederschlägen, lassen die Regenmengen die Kläranlage rasch überlaufen. Die neue Emaya-Direktion wollte unter Verweis auf die Geheimhaltungsstufe der Ermittler keine Stellung zu den laufenden Ermittlungen abgeben.

Ein Privatmann, der Emaya wegen der wiederholten Einleitungen angezeigt hatte, äußerte sich zufrieden über das Vorgehen der Staatsanwaltschaft. Er warf der Stadtverwaltung vor, die Probleme mit der Kläranlage seit Jahren nicht ernst genommen zu haben. Gegen Emaya hatten zudem zwei Nautikverbände Anzeige erstattet.