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Bei einer Kollision zwischen einem Hubschrauber und einem Kleinflugzeug auf Mallorca sind am Sonntagnachmittag sieben Menschen ums Leben gekommen, spanischen Medienberichten zufolge auch vier Deutsche. Wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Sonntagabend berichtete, sollen sich an Bord des Hubschraubers ein italienischer Pilot sowie eine deutsche Familie mit zwei Kindern befunden haben. An Bord des Kleinflugzeugs waren ein spanischer Pilot und dessen Freund unterwegs.

Zu dem Unfall zwischen Inca und Costitx war es am frühen Sonntagnachmittag um 13.35 Uhr gekommen. Die Guardia Civil hat die Untersuchungen eingeleitet.

Wie MM zunächst aus dem privaten Umfeld eines Betroffenen erfuhr, soll der Hubschrauber zur deutschen Firma Rotorflug gehören. Am Abend bestätigte das bei Frankfurt ansässige Unternehmen den Absturz eines ihrer Fluggeräte auf Mallorca nach einer Kollision mit einem Kleinflugzeug.

Nach spanischen Polizeiangaben stürzte der Hubschrauber auf die Finca "Ca la Veritat" nur etwa zehn Meter vom Wohnhaus entfernt. Ausgebrochene Brände wurden von Einsatzteams der Feuerwehr rasch gelöscht. Zahlreiche Krankenwagen eilten zum Unglücksort.

Wie Ultima Hora am Abend weiter berichtete, war die deutsche Familie auf den Flugplatz Son Bonet bei Palma per Hubschrauber zu einem Rundflug über die Insel gestartet. Anschließend hätte sie sich nach Camp de Mar begeben wollen. Der Hubschrauber vom Typ Bell sei für fünf Personen inklusive Pilot zugelassen gewesen.

Die Vizebürgermeisterin von Inca, Maricarmen Oses Ramos, hat den Medien an der Unfallstelle mitgeteilt, dass die beiden Fluggeräte getrennt voneinander abgestürzt waren. Deren Wrackteile verteilten sich auf verschiedene Privatgrundstücke im Umkreis von bis zu einem Kilometer nahe des Krankenhauses von Inca.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol, die selbst aus Inca stammt, bekundete in einer Twitter-Meldung ihre Anteilnahme. Die Inselratspräsidentin Catalina Cladera sagte, es gelte als gesichert, dass es zu einem Zusammenstoß in der Luft kam, wie dies von zahlreichen Augenzeugen berichtet wurde. Auch die balearische Ministerin für öffentliche Verwaltung, Isabel Castro Fernández, war an den Unfallort geeilt. Sie machte zunächst keine Angaben zur Nationalität der Opfer.

Das Kleinflugzeug war ebenfalls nur zehn Meter entfernt von einem anderen privaten Wohnhaus niedergegangen. Wie Ultima Hora berichtete, war die Maschine am Flugplatz Binissalem gestartet. Wie Freunde vor Ort den Medien sagten, war die Ehefrau des Piloten vom Boden aus ebenfalls Zeugin des Unglücks geworden.

Auch andere Nachbarn unterstützten die Helfer beim Löschen des Brandes mit eigenen Wasserschläuchen. Aufnahmen zeigen, wie hinter Baumreihen Rauchsäulen in den Himmel aufstiegen.

Bei Binissalem gibt es einen Flugplatz für Ultraleichtflugzeuge, deshalb sind diese im Luftraum über Inca keine Seltenheit. Weiter ist bekannt, dass Kleinflugzeuge und Hubschrauber oft am Wochenende auf dem Flugplatz von Son Bonet bei Palma zu Übungs- und Rundflügen in Richtung Inselmitte starten.

Auch der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach den Familien seine Solidarität und Zuneigung aus.