Mückenbekämpfung bei Sant Jordi. | Ultima Hora

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Wenn es nach spätsommerlichen Regenfällen auf Mallorca weiterhin mollig warm ist, vermehren sich Mücken sehr schnell. Sie nerven die Menschen, weshalb man sich überlegen muss, wie man sich gegen sie verteidigt.

Feinmaschige Fenstergitter und Netze schützen durchaus effektiv, solange man sie sorgsam schließt. Doch irgendwie schafft es dann doch der ein oder andere Blutsauger, ins Innere von Räumen zu gelangen. Dann gibt es die Möglichkeit, die Chemiekeule zu schwingen.

Es gibt etwa ein Gerät, das in die Steckdose geschoben werden kann und entweder eine Flüssigkeit verdampfen lässt oder kleine Plättchen enthält, die sich auflösen. Es handelt sich um Elektroverdampfer, hier werden synthetische Insektizide ausgedünstet, die Pyrethroide genannt werden. Die Substanz haftet Oberflächen an und kann bewirken, dass die Mücken auf den Boden fallen und später weiterleben oder sofort das Zeitliche segnen. Knock-down-Effekt wird das im Fachjargon genannt. Empfohlen wird, die Apparate vier bis sechs Stunden vor dem Schlafengehen zu benutzen und dann abzuschalten. Für draußen drängen sich Pumpsprays wie Autan, Anti Brumm, Doctan oder Nobite auf. Sie sind mit verschiedenen Wirkstoffen gefüllt und kosten von 20 Cent bis 1,30 Euro pro zehn Milliliter. Solche Mittel werden auch als Lotionen und Milch verkauft.

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Ultraschallgeräte für die Steckdose, Armbänder oder neuerdings sogar auf Smartphones herunterladbare Apps, die einen bestimmten Ton erzeugen, sind ebenfalls auf dem Markt. Doch die funktionieren laut Berichten von Testzeitschriften in der Regel überhaupt nicht. Der Grund ist, dass Mücken schlichtweg schlecht hören. Ebenfalls unwirksam ist – anders als viele glauben – Rauch von Zigaretten oder Feuer. Auch Knoblauch macht keinen Eindruck auf die Plagegeister.

Begrenzt wirksam sind Kerzen. In einem Feldversuch konnte eine brennende Kerze die Zahl der Mückenstiche immerhin um 23 Prozent verringern. Sogenannte Citronella-Kerzen sorgen sogar für 42 Prozent weniger Stiche. Begrenzt wirksam ist auch helle Kleidung: Es ist erwiesen, dass sich Mücken lieber auf dunkler Kleidung niederlassen und dann durch diese stechen. Baumwolle zieht sie mehr an als Polyester. Als Kuriosum gilt, dass derjenige statistisch höhere Chancen hat, von Stichen verschont zu werden, der sich neben stark schwitzenden Menschen aufhält. Dieser Geruch lockt die Insekten in Scharen an.

Der effektivste Wirkstoff ist synthetisch und heißt Diethyltoluamid, kurz Deet. Die Substanz kann aber Kunststoffoberflächen angreifen, also Sonnenbrillen beschädigen. Icaridin (Hydroxyethyl Isobutyl Piperidin­ Carboxylat) ist der am zweithäufigsten benutzte, ebenfalls synthetische Stoff. Auch die Hersteller des allseits bekannten Mittels Autan schwören auf diese Substanz. PMD wird aus Zitroneneukalyptusöl gewonnen oder synthetisch hergestellt. Die Substanz wirkt aber viel kürzer als Icaridin und Deet. In Tests schnitt das PMD-Pumpspray Zedan sehr schlecht ab. Der Stoff Ebaap (Ethyl-butylacetyl-aminopropionat) wehrt Mücken ebenfalls nur schlecht ab. Das gilt auch für ätherische Öle wie Lavendelöl. Die sind zwar natürlich, taugen aber Experten zufolge kaum etwas.

Die Wirkstoffe von Sprays, Lotionen und Milch können Schleimhautreizungen laut Experten und Hautrötungen verursachen, aber nichts Schlimmeres. So unschön sich das Wort Deet anhört, es wirkt auf jeden Fall nicht wie ein Gift.