Bärbel Scharff erlebte beides: Mauerbau und Mauerfall | J. Aguirre

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Zwei Tage in ihrem Leben wird Bärbel Scharff niemals vergessen: Den 13. August 1961 und den 9. November 1989. Die ehemals Ost-Berlinerin erlebte als 17-Jährige hautnah mit, wie ihr Zuhause mit Stacheldraht unerreichbar wurde. Sie war mit einer Freundin im amerikanischen Sektor Berlins an jenem Abend tanzen gewesen. Bei ihrer Rückkehr war ihr Viertel mit Stacheldraht abgeriegelt. Sie fand Zuflucht bei Bekannten im Westteil der Stadt. Später zog sie nach Düsseldorf und einige Jahre sogar noch weiter westlich: seit 1968 ist Mallorca ihr Zuhause.

Das Thema "Mauer" fasziniert die Menschen, auch im Ausland, bis heute. Die spanische Zeitung Ultima Hora widmete Bärbel Scharff einen ganzseitigen Artikel, in dem sie von ihren dramatischen Erfahrungen berichtet.

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Dort erzählt sie, dass sie nach ihrer Übersiedlung in den Westen ihre Eltern über fünf Jahre nicht sehen durfte. Mit einem Visum konnte sie endlich wieder in ihre alte Heimat, die DDR, einreisen. "Worte können dieses Wiedersehen nicht ausreichend beschreiben", so Scharff.

Als die Mauer fiel, war sie nicht vor Ort. "Ich erfuhr früh morgens davon und sah in der Palmesaner Bar Can Miquelet die ersten Bilder von Menschen, die über die Mauer kletterten. Es war unglaublich. Aber wahr", sagt Bärbel Scharff.

Am kommenden 9. November jährt sich der Mauerfall zum dreißigsten Mal.