Höhlentaucher begutachten das Ausmaß der Verschmutzung. | TONI CIRER¶

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Ein zehn Meter hoher Berg aus Plastikmüll und Fäkalien türmt sich in der Unterwasserhöhle Genovesa in der Cala Anguila, rund fünf Kilometer südlich von Porto Cristo. Das sich über 75 Kilometer erstreckende Höhlensystem steht unter Naturschutz. Sowohl Umweltorganisationen als auch der Balearische Verband der Höhlenforscher haben das Umweltministerium bereits auf die enorme Verschmutzung hingewiesen.

Nach Angaben der Forscher haben sich in den vergangenen Jahren derartige Abfallmengen angesammelt, dass eine Beseitigung mittlerweile ein großes Problem darstellt. Zunächst wurde angenommen, dass die Fäkalien aus einem nahe gelegenen Haus stammten. Diese Theorie wurde angesichts des Ausmaßes der Verschmutzung aber wieder verworfen. Neben Fäkalien wurden Wattestäbchen, Binden und Kondome gefunden. Als Verursacher wurde schließlich eine schlecht abgedichtete Pumpstation von Abacua ausgemacht. Von dort aus suchten sich die Abwässer von Cala Anguila ihren Weg in einen Teil der Höhlen.

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Die Fäkalien seien dabei nicht das größte Problem, erklärte der Verbandsvorsitzende Guiem Mulet. In der Höhle lebende Aale und Garnelen würden sich davon ernähren. Dramatischer seien die großen Mengen Plastik, die sich angesammelt haben. "Wir wissen nicht, wie wir sie entfernen sollen, ohne die Höhlen zu beschädigen", erklärte Mulet.

Ähnliche Probleme gibt es übrigens auch in der Höhle von Vallgornera in Llucmajor. Die schlechte Kanalisation hat dort dazu geführt, dass organische Abfälle in die Höhle gelangten. (mais)