Die Polizei kontrolliert in allen Teilen der Insel die Umsetzung der Ausgangssperre. | A. Sepulveda

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Auch nach fast zwei Wochen andauernder Ausgangssperre auf Mallorca wegen der Coronavirus-Pandemie kam es zu Festnahmen wegen Missachtung dieser. Unter den Tätern befand sich ein bekanntes Gesicht. Nicht nur umherfahrende Bürger wurden zum Problem, auch in einem Supermarkt ging es wild zu.

In einem Laden rief ein 26-jähriger Schweizer in einer Warteschlange „Die Welt geht unter, wir werden alle sterben" und stiftete die beunruhigten Kunden zum Massenselbstmord an. Der Mann wurde verhaftet. Derselbe Mann wollte vor dem Eingang des Supermarktes bereits angebliche Medikamente gegen die durch das Coronavirus verursachte Krankheit Covid-19 verkaufen.

Die Nationalpolizei hat in Palma zum vierten Mal innerhalb von acht Tagen einen Mann wegen Ungehorsams verhaftet, nachdem er die Mobilitätsbeschränkungen nicht eingehalten hatte. Am Paseo Marítimo fingen sie den Mann ab, gegen den bereits mehrere einstweilige Verfügungen vorliegen, zusätzlich zu einer Geldstrafe von 600 Euro.

Derselbe Mann war zuletzt Ende letzter Woche im Park an der Plaça d'Espanya verhaftet worden, nachdem er die Hinweise auf eine Rückkehr nach Hause ignoriert hatte. Zuvor war er aus den gleichen Gründen am 17. und 18. März in Palma verhaftet worden.

In Palmas Viertel El Terreno kam es zu einem Nachbarschaftsstreit wegen einer illegalen Party. Ein Dominikaner bedrohte seinen Nachbarn mit dem Tod, weil der die stattfindende lautstarke Feier beim Vermieter der Wohnung meldete. Daraufhin brach der Dominikaner die Tür seines Nachbarn auf und zertrümmerte dessen Telefon. Als die Polizei eintraf, verhaftete sie den Angreifer. Laut Dekret herrscht während der Ausgangssperre ein Versammlungsverbot.

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Ein Jugendlicher fuhr in Palma ohne triftigen Grund mit dem Fahrrad durch der Stadt und wurde umgehend von einer Streife der Lokalpolizei abgefangen. Als diese ihn befragte, griff er einen Polizisten an. Er wurde wegen des Angriffs auf Autoritätspersonen verhaftet.

Ein weiterer Jugendlicher wurde nahe des Borne in Palma gestellt. Er gab an, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, um Zigaretten zu holen. Bei Überprüfung seiner Adresse bemerkten die Beamten, dass der Mann aus dem einige Kilometer entfernten Stadtteil Pere Garau stammt, in dem es Dutzende geöffnete Tabakläden gibt. Als die Beamten einen Strafzettel ausstellen wollten, filmte dies der Junge mit seinem Handy. Nach einer polizeilichen Rüge begann der 20-Jährige dann einen Kampf mit den Polizisten. Auch hier erfolgte eine Festnahme wegen Missachtung der Staatsgewalt.

Ein 59-Jähriger soll in der Nähe der Wohnsiedlung El Toro in Calvià auf öffentlicher Straße Sport getrieben haben. Weil er bereits am Tag zuvor dafür zweimal ermahnt wurde, nahmen die Beamten den Mann fest.

Die Staatsbediensteten setzen die Kontrollen auf den Straßen der Insel fort. Am Dienstag aktivierten die Beamten fast 300 Überwachungsgeräte und identifizierten mehr als 4500 Personen und mehr als 4000 Fahrzeuge. Die überwiegende Mehrheit der Fahrer habe ihre Solidarität und ihr soziales Engagement unter Beweis gestellt, heißt es.

Die Nationalpolizei und die Guardia Civil haben den Kontakt mit Nachbarschaftsverbänden und sozialen Organisationen verstärkt, um sich für alle Bedürfnisse, die angesichts der Gesundheitskrise auftreten können, zur Verfügung zu stellen. Auf dem Land kümmere sich die Guardia Civil vor allem um die Isolation älterer Menschen in ihren Häusern. (dise)