Im Gegensatz zu anderen Regionen ist die Lage in den balearischen Kliniken derzeit noch relativ ruhig. | M. A. Cañellas

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Die Intensivbetten auf den Balearen sind derzeit zu 54 Prozent belegt. Von den momentan 173 Beatmungsplätzen, die auf den Inseln zur Verfügung stehen, werden 93 zur Behandlung von schweren Corona-Fällen genutzt. Damit sind die Kliniken auf Mallorca, Menorca und Ibiza spanienweit mit am wenigsten von der Viruskrise betroffen.

Dennoch raten die Gesundheitsbehörden zur Vorsicht. Patienten müssten in der Regel zwei bis drei Wochen auf der Intensivstation bleiben, die Fälle könnten sich also selbst dann, wenn die Neuinfektionen zurückgehen, "aufstauen". Beim balearischen Gesundheitsministerium heißt es, man habe die Entwicklung genau im Blick. Im Notfall könne man in Palmas Kongresspalast 24 weitere Intensivbetten schaffen.

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Die Balearen zählen derzeit 1000 nachgewiesene Corona-Fälle, mit 93 Patienten auf der Intensivstation beträgt die Rate also 9,3 Prozent. Geht man von knapp 200 Beatmungsbetten aus, würde es also ab etwa 2000 Fällen kritisch. Allerdings ist die Hoffnung groß, dass man auf Mallorca und den Nachbarinseln gar nicht auf diese Zahl kommt. In den vergangenen Tagen waren die täglichen Neuinfektionen zurückgegangen, von 107 am Samstag auf zuletzt 42 am Montag.

Auf dem spanischen Festland plant die Regierung bereits, Beatmungspatienten von den besonders betroffenen Regionen wie Madrid, La Rioja, Baskenland oder Katalonien in andere Gegenden zu verlegen, die noch freie Intensivbetten haben.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Autonomen Gemeinschaften Spaniens im Überblick (fett: bereits überlastete Gesundheitssysteme): Madrid (220%), Katalonien (210%), Kastilien-La Mancha (230%), Kastilien-und-Leon (120%), Baskenland (150%), Aragón (112%), La Rioja (250%), Navarra (205%), Kantabrien (75%), Extremadura (60%), Murcia (45%), Balearen (54%), Asturien (40%), Region Valencia (75%), Galicien (45%), Kanaren (28%), Andalusien (23%). (cze)