Mutter und Kind in Palma de Mallorca, erstmals seit sechs Wochen wieder gemeinsam am Meer. | Dorothee Kammel

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Kinder unter 14 Jahren durften auf Mallorca erstmals wieder ins Freie

"Die Kinder haben uns zugewunken, als hätten sie seit Monaten keine anderen Menschen gesehen", berichtet eine deutsche Residentin, die am Sonntag mit ihrer zweijährigen Tochter zum ersten Mal seit Ausrufung der Aussgangssperre wieder das Haus verlassen durfte. In Palma nutzten Zehntausende Kinder und ihre Eltern die Gelegenheit für einen Spaziergang an der frischen Luft. Allerdings: Der Freigang ist täglich auf ein Stunde begrenzt, der Freiraum außerhalb der Wohnung konzentriert sich auf den Radius eines Kilometers.

Lesen Sie die Reportage über den großen Kindersonntag auf Mallorca.

Weitere Lockerung der Aussgangssperre ab 2. Mai vorgesehen

Die spanische Regierung verkündet, dass es von kommenden Samstag, 2. Mai, an wieder möglich sein wird, indivduelle Einzelsportarten im Freien wie Joggen oder Radfahren auszuüben. Auch könnten Menschen, die zusammen in einem Haushalt leben, wieder gemeinsame Spaziergänge unternehmen. Diese letztere in Aussicht gestellte Lockerung der Ausgangssperre gelte jedoch nur, wenn "die Entwicklung der Epidemie günstig ist", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez.

Zahl der Neuinfektionen so niedrig wie seit dem 14. März

Die Zahl der neuen Coronafälle auf den Balearen ist am Sonntag so niedrig wie seit sechs Wochen nicht mehr. Die Gesundheitsbehörden meldeten 10 neue Fälle, am Samstag wares es 29, am Freitag 17 gewesen. Die Sterbefälle auf den Balearen erhöhten sich in den vergangenen 24 Stunden um einen Fall, womit die Opferzahl auf 175 gestiegen ist.

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Für ganz Spanien meldete das Gesundheitsministerium ebenfalls einen deutlich Rückgang der Fallzahlen. So seien am Sonntag 288 Todesfälle registriert worden. Am Samstag waren es noch 379 Tote innerhalb von 24 Stunden gewesen. Die Gesamtzahl der Verstorben seit Ausbruch der Pandemie stieg auf 23.190.

Große Menschenansammlungen auf Mallorca sollen entzerrt werden

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol will von Madrid Machtbefugnisse zur Gestaltung der Übergangsphase nach der Coronakrise. Große Menschenansammlungen sollen entzerrt werden. Dazu will sie etwa Zeitpläne oder Stundenregelungen festlegen, um das Zusammenballen von vielen Personen auf engem Raum zu verringern. Das solle Neuinfektionen vermeiden helfen. Weiter fordert Armengol, dass an Flughäfen und Häfen bei jeder Ankunft auf den Balearen Gesundheitskontrollen durchgeführt werden.

Sánchez setzt auf EU-Lösung für Zweithausbesitzer auf Mallorca

In der Frage, ob deutsche Immobilienbesitzer mit Zweitwohnsitz auf Mallorca bald wieder auf die Insel einreisen dürfen, setzt der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Hoffnungen auf eine einheitliche europäische Regelung. "Wir werden sehen müssen, ob es gemeinsame Lösungen gibt, um dem Tourismus innerhalb des Kontinents ein Stück weit fördern zu können. Dies aber nur mit Vorsicht und Umsicht", erklärte Sánchez.

Wegen Corona: Hotels auf Mallorca testen Zimmerdesinfektion per UV-Licht

Die Tourismusinidstrie auf Mallorca ist am Überlegen, wie es mit dem Fremdenverkehr auf der Insel nach der Coronakrise weitergehen könnte. In einem konkreten Fall prüft die Kette Meliá Hotels International derzeit in einer Studie etwa die Desinfektion der Gästezimmer unter Anwendung von UV-Licht. Zudem sind größere Mindestabstände und mehr Platz in Gemeinschaftsbereichen wie Bars und Restaurants, Fitnessstudios und Spas angedacht.