Masken können in Apotheken erstanden werden. | Ultima Hora

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In Asien gehören Masken nicht nur in Coronazeiten zum Alltag. Sie schützen vor Smog, und wer erkältet ist, bewahrt seine Mitmenschen durch das Tragen vor einer Ansteckung. Im Rest der Welt wurde ihr Nutzen angesichts der Corona-Pandemie lange bestritten – wohl nicht zuletzt auch wegen der eklatanten Versorgungslücken. Doch inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. Auch wenn sie keinen hundertprozentigen Schutz vor dem Coronavirus bieten, können Masken zu seiner Eindämmung beitragen.

Einfache OP-Masken: Diese chirurgischen Masken aus ein- oder mehrlagigem Vliesstoff sind so konzipiert, dass sie die Luft nur beim Ausatmen filtern. Sie können größere virenhaltige Partikel blockieren, die beim Niesen oder Husten abgegeben werden und schützen daher in erster Linie andere vor einer möglichen Ansteckung. Je nach Qualität und vorhandenem Luftzug filtern sie laut einer Studie aus dem Jahr 2013 bestenfalls 90 Prozent der in der Atemluft vorhandenen Viren, schreibt der „Tagesspiegel“.

Selbst genähte Masken: Sie erfreuen sich aufgrund ihrer Wiederverwendbarkeit und der geringen Kosten großer Beliebtheit. Zwar dürfen sie nicht als Medizinprodukt verkauft werden, doch erkennt mittlerweile auch das Robert-Koch-Institut an, dass sie das Infektionsrisiko für andere verringern helfen. Baumwollmischgewebe können sogar eine Schutzwirkung von bis zu 73 Prozent erreichen, schreibt der „Tagesspiegel“.

FFP1-, FFP2- und FFP3-Masken : Sie bestehen vollständig aus Filtermaterial in mehreren Lagen, es gibt sie mit oder ohne Ventil. Ihre Schutzfunktion wird gemäß der EU-Norm EN 149 in drei Klassen (FFP1, FFP2 und FFP3) eingeteilt. Die Abkürzung FFP steht dabei für Filtering Face Piece. Masken dieses Typs liegen dichter am Gesicht an und blockieren in der Luft befindliche Partikel sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen, so dass auch der Träger selbst relativ gut vor einer Ansteckung geschützt wird. Dieser Doppelschutz gilt aber nur für die weniger komfortablen Masken ohne Ventil. „Masken mit Ventil filtern nur die eingeatmete Luft und sind daher nicht für Fremdschutz ausgelegt“, schreibt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.

FFP1-Masken filtern mindestens 80 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 Mikrometern (das entspricht 0,0006 Millimetern). Bei FFP2-Masken steigt dieser Wert auf 95 Prozent, bei FFP3-Masken auf 99 Prozent. Das Coronavirus ist mit einem Durchmesser von rund 0,16 Mikrometern zwar kleiner, aber in der Regel an größere Tröpfchen gebunden, so dass die Masken einen guten Schutz gewährleisten. Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery rief am Montag im Deutschlandfunk zum Tragen von FFP2-Masken auf, um sich und andere zu schützen. Für einen optimalen Schutz ist allerdings auch der richtige Sitz entscheidend. Schon Barthaare verhindern, dass die Maske eng genug anliegt, warnt etwa der deutsche Hersteller Dräger.

KN95-Masken: In hiesigen Apotheken werden sie seltener verkauft, wer übers Internet bestellt, wird aber immer wieder über diese Abkürzung stolpern. KN95-Masken entsprechen den Standards des US-amerikanischen National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH). Sie filtern mindestens 95 Prozent der in der Luft befindlichen Partikel, die größer als 0,3 Mikrometer sind. In ihrer Schutzwirkung entsprechen sie ungefähr den FFP2-Masken.

Einfache OP-Masken sind Einwegmasken. Sie sollten nach Empfehlung von Apothekern höchstens einen Tag getragen und dann entsorgt werden. Auch FFP-Masken sind aus hygienischen Gründen grundsätzlich für eine einmalige Nutzung über maximal acht Stunden vorgesehen. Bei wiederverwendbaren Masken (gekennzeichnet durch das aufgedruckte R für reusable) muss das Filtervlies beziehungsweise der Partikelfilter ebenfalls nach acht Stunden ausgetauscht und die Maske desinfiziert werden. Laut einer aktuellen chinesischen Studie können einfache Masken, inklusive N95-Typen, aber durch Wasserdampf gereinigt werden. Bei Tests mit H120, einem Coronavirus, das Vogelgrippe auslöst, erzielten sie weiterhin eine Filterwirkung von bis zu 99 Prozent. Sieger in der Kategorie Wiederverwendbarkeit sind eindeutig die selbst gemachten Stoffmasken. Sie müssen nach dem Tragen lediglich bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

Wer auf den Preis schaut, ist mit einer selbst genähten Maske sicher am besten bedient. Im Internet kursieren zahlreiche Bastelanleitungen. Den Preis für eine einfache OP-Maske hat das spanische Gesundheitsministerium auf maximal 96 Cent festgelegt. Noch im Januar waren sie für nur fünf bis zehn Cent zu haben. Wegen der explodierenden Nachfrage waren die Preise dann auf über zwei Euro geklettert. FFP1- und FFP2-Masken sind deutlich teurer. Pro Stück muss man dafür mindestens fünf Euro hinblättern. FFP3-Masken bleiben in hiesigen Apotheken dem medizinischen Personal vorbehalten, können aber übers Internet bestellt werden. Dort hat sich mittlerweile ein unüberschaubarer Markt an Anbietern etabliert. Der Präsident der Pharmazeutischen Hochschule der Balearen, Antoni Real, warnt vor unseriösen Händlern. Wer dort bestellt, riskiert, dass Ware gar nicht oder in minderwertiger Qualität ankommt.