Auf dem Lande gibt es jetzt teilweise einen Baustopp. | Josep Bagur Gomila

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Mallorcas Immobilien- und Bauwirtschaft ist in Rage, nachdem die Balearen-Regierung einen Baustopp für zahlreiche Gebiete im ländlichen Raum verabschiedet hat. So sollen Neubauten in bislang unerschlossenen Bereichen vorerst verhindert oder stark eingeschränkt werden. Das gleiche gilt für Gebiete, in denen nicht klar geregelt ist, ob eine Bebauung vorgesehen ist oder nicht. Mehr als 50.000 Hektar ländlicher Raum werden mit dem neuen Dekret unter Schutz gestellt, etwa 600 davon entfallen auf Bereiche außerhalb der Gemeinden, die eigentlich hätten bebaut werden können.

Dem Dekret zugrunde liegt offenbar ein Kompromiss zwischen den Regierungsparteien PSOE und Més, die wegen des Regelwerks im Clinch gelegen hatten, vor allem, weil sich der linksgrüne Juniorpartner Més von einer Förderung des Bausektors öffentlich distanziert hatte obwohl die Sozialisten diesen gerade wegen der Corona-Krise wiederbeleben wollten – unter anderem sollen Hotels in den kommenden Monaten Erleichterungen beim Um- beziehungsweise Ausbau zugesprochen werden, das Bauen im städtischen Bereich wird also gefördert.

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Der Kompromiss bestand darin, dass sich Més im Gegenzug mit der Forderung durchsetzen konnte, den ländlichen Raum besser zu schützen.Die Gemeinden sollen also in den kommenden eineinhalb Jahren Klarheit über die Bebaubarkeit auf ihren ländlichen Gebieten schaffen. Bis dies der Fall ist, wird es keine Neubauprojekte geben.

Dabei soll auch Bauland zurück in Brachland umgewidmet werden, wenn eine Erschließung bisher nicht stattgefunden hat. Der Arbeitgeberverband Caeb bezeichnet das Dekret als „Sargnagel für die Baubranche und die Arbeitsplätze und Familien, die davon abhängen.” Auch der Verband der internationalen Luxusmakler Abini ist empört. Das Gesetz sei ein Skandal verlautet es vonseiten des Verbandes. Man schließe sich der Kritik des Caeb an.