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Der schönste Olivenbaum Spaniens wurde gekürt und zur großen Freude aller Inselfans, steht er hier direkt auf dem Eiland. Und wo anders sollte ein solches Prachtexemplar zu finden sein als im ebenfalls mehrmals zu einem der schönsten Dörfer Spaniens ernannten Örtchen Fornalutx, in der Serra de Tramuntana, nahe Sóller.

Besitzer Tomeu Deya erzählt: „Freunde aus Katalonien hatten schon mehrfach bei dem Wettbewerb mitgemacht und meinten, du hast doch einige tolle Bäume – nimm doch daran teil.” Also machte er sich mit seiner Familie daran, die Vorzüge des wunderschönen alten Baums auf Papier zu bringen.

Bei der Bewerbung ging es nicht vorrangig um die Schönheit des Baumes, vielmehr spielten die Kulturgeschichte sowie die landwirtschaftlichen Aspekte eine entscheidende Rolle. „Der Baum steht in der Tramuntana, die Unesco-Kulturerbe ist – ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung”, sagt der Olivenexperte. Auch die persönliche Geschichte, wie der Großvater den Baum pflegte und hegte, erfuhr die Jury. Die Geschichte des Olivenbaums kam gut an, gleich beim ersten Versuch erzielte er den Hauptgewinn und sein majestätischer Olivenbaum gewann.

DasGremium der spanischen Gesellschaft der Olivengemeinden, AEMO las sich die eingereichten Bewerbungen der Baumwunder durch. Der imposante Baum der Finca Can Det überzeugte. Das genaue Alter des Baumes weiß man nicht, aber es grenzt schon an biblische Jahreszahlen. Über 1100 Jahre hat der knorrige Baum sicherlich auf seiner Rinde. Wer ihn umarmen möchte, wird seine Schwierigkeiten haben, denn die Taille des Baumes misst mehr als sechseinhalb Meter.Der Stamm ist wunderbar gewunden, fast schon verwunschen. Die Baumkrone allein umfasst fast 25 Meter.Man vermutet, dass der Baum bis in die arabische und römische Herrschaftszeit der Insel zurückgeht – diese reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück.

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Dank der liebevollen Pflege seiner Besitzer, der Familie Deyà Canals, lebt der Baumsenior heute noch. „Es ist ein sogenannter ‚Acebuche’, ein wilder Olivenbaum, auf den später eine spezielle Sorte aufgepropft wurde”, erzählt Deya. Diese Sorte sei oft noch widerstandsfähiger, als Olivenbäume es ohnehin schon seien.

Der Baum wird traditionell im Trockenanbau kultiviert”, fährt Landwirt Deya, der auch für das kulturelle Erbe der Tramuntana Vorträge hält, fort. Die Pflege der Trockensteinmauern, die bei der Speicherung von Wasser in der Erde hilfreich sind, regelmäßiges Zurückschneiden der Äste – alle fünf bis sechs Jahre – und natürlicher Tierdung, helfen dem Baum, ein solch biblisches Alter gesund zu erreichen.

Ausgewählt als Gewinner hat ihn Dr. Angelina Belaj, eine bekannte Forscherin im Bereich der Herkunft von Olivenbäumen. Worin der Gewinn genau besteht, weiß die Familie Deya noch nicht. „Ein Diplom, eine Urkunde oder die Plaketten, mit denen wir den Baum schmücken dürfen? Etwas in diese Richtung wird es sein”, vermutet Tomeu Deya.

Der Baum kann ab Oktober besucht werden. Schöne Wanderwege führen an dem Baum vorbei. Der leidenschaftliche Landwirt erhofft sich von der Bekanntheit seines Wunderbaums auch positive Nebeneffekte für den Tourismus im Herbst. Er bietet seit 25 Jahren Führungen durch die alte Ölpresse der Finca an. Besucher können so direkt erfahren, was aus den Oliven später wird und wie das köstliche Öl gepresst wird.

Mehr als 1000 Vorschläge aus ganz Spanien wurden eingereicht, doch nur einer konnte gewinnen. Und in diesem Fall war es der alte, majestätische Olivenbaum aus Fornalutx.