Francisca Fuster und Antonio Nebot in einem Einkaufszentrum in Kolumbien. | Ultima Hora

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Den diesjährigen Besuch seiner Eltern aus Mallorca wird Miquel Nebot so schnell nicht vergessen. Statt wie üblich drei Monate zu Besuch in Kolumbien zu sein, mussten die beiden Senioren sieben Monate bleiben. Erst jetzt konnten sie auf Umwegen wieder in ihre Heimat zurückreisen.

Der mit einer Kolumbianerin verheiratete Mallorquiner lebt schon seit vielen Jahren in Cartagena, Kolumbien. Seine Eltern, Antonio Nebot und Francisca Fuster aus Artà, kommen einmal pro Jahr für mehrere Monate zu Besuch. Dieses Jahr war alles anders aufgrund der Covid-19-Situation. Am Ende schafften sie es mit einem sogenannten „Humanitären Flug“ mit der spanischen Fluggesellschaft Iberia, das Land zu verlassen.

„Von der Botschaft erhielten wir keinerlei Unterstützung“, sagt der 83-Jährige Antonio Nebot. Ursprünglich wollten sie am 19. April mit der Gesellschaft Avianca zurück nach Mallorca fliegen. Aufgrund der Lage wurde dieser Flug gecancelt, da die Grenzen geschlossen wurden. Der nächste Flug sollte dann erst im September möglich sein und auch dieser wurde storniert. Die nächste Option wäre erst im November gewesen, hieß es.

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„Das war für meine Eltern fast unmöglich“, sagt Miquel Nebot. Beide benötigen wichtige Medikamente, die erst mit zeitlicher Verzögerung in Kolumbien ankamen."

Die Familie wandte sich an Iberia, die humanitäre Rückbring-Flüge anbot. Die Kommunikation mit Iberia geschah übers Telefon, 820 Euro war der Preis, den sie zahlten. Bei einem Blick ins Internet, einige Tage später, stellten sie fest, dass der gleiche Flug bereits online für 550 Euro erhältlich gewesen wäre. Die Mehrkosten seien auch aufgrund der Telefonkosten und der Verwaltungsgebühren entstanden, so die Aussage von Iberia. Mit einem Zwischenstopp in Bogotá konnten die Eltern jetzt nach Mallorca reisen.

Auch für die Krankenversicherung der Eltern im Ausland entstanden Zusatzkosten in Höhe von 170 Euro.

Die beiden Senioren sind jetzt auf dem Rückweg, doch viele Spanier sind noch in Kolumbien „gefangen“ und können nicht ohne weiteres ausreisen. Viele warten, bis die günstigeren Fluggesellschaften wieder den regulären Betrieb aufnehmen, um Anspruch auf die Ursprungstickets zu haben, um in die Heimat ausreisen zu können.